Anna Gramms Ansichten

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Hansestadt Hamburg“

Du meine Hansestadt Hamburg, / wo ich lebe, da ich Mundart gehasst hab, / und weil ihr hier geruhsam Stand habt, / da hier jeder zu seinem Grundthema Bass hat. / Wo einst sich ausdehnt Brahms Tag hinein in tiefe Nacht, / bis sich vom Komponieren Brahms Hand gestaut hat. […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Unterhaltung“

Neulich tönte auf einer Podiumsveranstaltung ein Politiker: Nicht nur Unterhaltung wäre Aufgabe der Theater, sie würden auch gut tun an Lehr´ und Bildung. Deshalb wolle er etwas für deren Erhaltung tun. Er wäre keiner, der nur zur Tarnung heult, nicht bloß im Wahlkampf hart luegt nun, nein, er würde dafür sogar in seiner Partei glatt Unruhen in Kauf nehmen. […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Opera stabile“

Neulich war ich mit Tara in der Opera stabile bei der Uraufführung vom „Baal-Tier-Epos“, einer Oper von Petrosie Baal, einem polnischen Komponisten. Da Tara Epos liebt und der alte Abo-Preis verträglich war, ging ich mit. Das Werk handelt von Eisbaer Plato der mit einem Raben eine so aparte Lieb hat, dass Plato Rabes Ei ausbrütet. […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Römischer Garten“

Neulich erfuhr ich, dass im Roemischen Garten kein Sommertheater mehr stattfinden darf, da die stoerrigen Macher nicht mehr erwünscht sind. Kein organischer Meter der schönen Anlage soll mehr durch die Lautstärke geschmorter Arien in der Dämmerung magisch erroeten, obwohl nachweislich jeder Mime dezibelmäßig nach Rechtsnorm agiere. […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Ostertöne“

Neulich las ich, dass die Hamburger Ostertoene zum letzten Mal erklingen. Als Teil der Elbphilharmonie Konzerte vermutlich ein Opfer des Ortes Noete. Deshalb werden die berühmten Ost-Tenoere, eine A-cappella-Truppe, dort nun auch nicht mehr ihren Hit „Ich mag roten Tee so“ in Stereonote singen. […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Privattheaterfest“

Neulich planten wir unsere Besuche beim neuen Privattheaterfest.

Heiter stapft Vater los und obwohl das Programm-Heft: „Travestie-Part inklusive“ ankündigt, ersteht Vati tapfer die Publikation. Als Mutter sah, wie Vati das Heft studierte, meinte sie uns zu: „Seht, apart vertieft ist er in das Kulturangebot.“ Dabei meinte Vati: „Nur ein Pate Tarif versteht.“ […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Inszenierung“

Neulich nahm mich eine Freundin mit in die Oper, um die Inszenierung eines Kultregisseurs, um seinen Ring zu sehen. Er fällt immer wieder auf, durch Eigensinn zur Interpretation bekannter Werke und sagt selbst: „Klassiker müssen ins Zigeunern kommen“. Ein Kritiker fand: „Die Intention des Regisseurs wäre der Sinne Reizung und er lege damit Zeugnis inner Zerrissenheit ab.“ […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Lessingtage“

Neulich bei den Lessingtagen gab es eine „Nathan“-Inszenierung in der siegte Slang über Originalsprache. Der Tempelherr nannte Recha die “geilste Gans“, weil diese an einem Ast Negliges zum Trocknen aufhing. Daraufhin rief ein Schauspieler: „Lasst Geigen spielen“, und dann durfte jeder in jedem Gesang-Stile zur Frage „Gans legst Ei?“ etwas trällern. […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Sinfoniekonzert“

Neulich nahm mich Iris mit ins Sinfoniekonzert. Es spielte dort auch das berühmte Zofen-Trio. Den Zofen konnte Iris nie widerstehen. Sie zitierte eine feine Notiz Korns, des Musikkritikers, „Bevor die Instrumente im Zofen-Trio sinken, mag man den letzten Ton konfiszieren, um ihn festzuhalten, denn ist das nicht der Sinn: Zofen-Erotik hören, für immer.“ […]

Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Spielzeitvorschau“

Neulich diskutierten wir die Spielzeitvorschau beim Familienessen. Viola zischte: „Super, ich geh in „My fair Lady“ und seh mir an, wie Eliza utopisch Vers singt und so Elizas Pech virtuos vermittelt.“ Dann wird in dieser Saison in der Tivoli-Scherz-Pause zum ersten Mal Victors Spezie Hula-Hupp zeigen. Opa zischelte: „Virus“ weil er so einen Kram „un peu“ lasziv erotisch fand und außerdem tadelte: „Du spaest Rico zu viel auf den Po.“ Victor antwortete: „Ja, ja, aber Du schaust zivile Oper, gerade da geht es doch zur Sache.“