Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: Antiken-Marathon

Text: Tilla Lingenberg

Neulich war ich mit Nina im Antiken-Marathon „Die Rasenden“ im Schauspielhaus. Das war eine harte Aktion, Mann. Nur weil Artemis das Orkan-Amt innehat, opfert Agamemnon seine Tochter Iphigenie, also der steifen Brise wegen. Mit dem Kriegsziel: Auch wenn alle Mann tot, kein Haar solle der entführten Schwägerin Helena gekrümmt werden. Als Menelaos dann mit Helena, stolz bis über beide Titan-Ohren, ankam, traten sie die Rückreise an. Doch wer an Athen-Romantik für die Heimkehrer dachte, wurde enttäuscht. Kaum kam Agamemnon an seinem Heimatort an, kann er seinem Hobby (mit seinen Tanten Harmonika spielen) nie mehr frönen, denn als seine Gattin Klytaimnestra sah, wie erschöpft vom Krieg ins Bad ihr Mann hinkte, Aorta schnitt sie ihm durch und Agamemnon verblutete. Woraufhin wiederum seine Tochter Elektra Reaktion anmahnt und der grausame Rache-Wahnsinn weiter ging.

Ich frage mich, was bei den Theatermachern dieser Sieben-Stunden-Amok Hirnen antat. In den Probe-Monaten, hat Karin Baier da ruhig geschlafen? Oder war Karin Atemnot nah?

Nina und ich ahnten, mit Anorak gehen wir in den Pausen lieber vor die Tür, Luft schnappen und Nina nahm Karotte mit.

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