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Frida und das Wut

Theater Zeppelin im Fundus Theater
Frida und das Wut

Ein Quälgeist, der stets verneint: Fridas Wut macht es der Mutter (Vanessa Valk) nicht leicht

Text: Christian Hanke / Foto: Theater Zeppelin

Frida hat einen ständigen Begleiter: das Wut, ein zotteliges Wesen mit rot-schwarzem Fell und krächzender Stimme, das nur ein Wort im Repertoire hat: Nein – auch zu hören in den Varianten Nee und Nö. Wenn die Mutter etwas von Frida möchte oder sie zum Essen bittet, sagt die Tochter durch das Wut: Nein! Da fliegen schnell die Fetzen, es dampft und rappelt im Karton.

Frida wehrt sich in der Figurentheaterproduktion „Frida und das Wut“ vom Theater Zeppelin zwar gegen den Einfluss des Wut, erliegt ihm aber immer wieder … Bis sie die Nase voll hat von diesem penetranten Begleiter, durch den sie die Liebe der Mutter verliert, und das Wut zum Fenster hinaus wirft. Fortan ist Frida brav und friedlich und tut alles, was die Mutter möchte. Doch sie hat einen schrecklichen Traum: Ein Drache verfolgt sie, und andere Kinder hänseln sie, ohne dass sie sich wehrt. Wäre da nicht so ein bisschen Wut ganz vorteilhaft?

Mia Grau hat in ihrer Inszenierung ein heikles Kind-Mutter-Thema sowie ein Märchen zauberhaft und konsequent inszeniert. Und riskiert dabei, dass das Wut so manches Kind ab vier Jahren verschreckt. Vanessa Valk in der Rolle der Mutter, die Frida und das Wut als Figuren führt, beeindruckt mit einer starken Darstellung und verschiedenen Stimmen. Ein weiteres Highlight dieser gelungenen Produktion ist Fridas Traum als Schattenspiel.

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