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Hase und Igel

BuehneBumm im Fundus Theater
Hase und Igel

Haben sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Leben: Hase (Katrin Sagener) und Igel (Judith Mauch)

Text: Christian Hanke / Foto: BuehneBumm

„Hase und Igel“, das allseits bekannte grimmsche Märchen, das sich in Buxtehude zugetragen haben soll, zeigte die BuehneBumm als „ein sportliches Stück über Streit und Versöhnung“ für Kinder ab drei Jahren. Es ist die einzige Inszenierung beim diesjährigen Kindertheatertreffen für diese Altersgruppe.

Fitnesswahn trifft Gemütlichkeit: Der Hase treibt Frühsport vor dem Frühstück, erntet seine Möhren in verschiedenen Schwierigkeitsstufen – er braucht Herausforderungen – und ist ständig in Bewegung. Ganz anders sein Nachbar, der Igel: Er schläft lange, rollt sich langsam auf die Bühne, liegt gern lange auf der Wiese und erntet Möhren nur, wenn er und seine Familie etwas zu essen benötigen. Klar, dass die beiden leicht aneinander geraten, sich ihre verschiedenen Lebensweisen um die Ohren hauen. Dabei reizt der stolze Hase den gemütlichen Igel gern und schlägt ihm schließlich den berühmten Wettlauf vor. Wer verliert, muss für den Sieger 1.000 Möhren ernten oder sogar unendlich viele. Da braucht der Igel erst einmal eine Stunde Aufschub, auch um sich mit seiner Frau zu besprechen, die ihm rät, den flinken Hasen zu überlisten. Judith Mauch glänzt in beiden Rollen, verändert als Frau Igel nur die Stimme und trägt eine Brille.

In verschiedenen Varianten präsentiert die BuehneBumm dann den Wettlauf. Von der roter Fahne geht’s zur gelben und zurück. Der Hase gibt Gas, doch so sehr er sich abstrampelt, ein Igel steht an jedem Fähnchen, denn: „Wir Igel sind echt schlau!“. Der Hase flitzt auch über Stangen und Kisten, rollt einen Medizinball, ist in der Ferne als Handpuppe zu sehen. Es hilft alles nichts: Nach 74 Läufen gibt er sich geschlagen. Doch das ist bei der BuehneBumm noch nicht das Ende der Geschichte. Der Hase entschuldigt sich beim Igel für die Abwertungen, und der Igel gesteht dem Hasen, dass er ihn überlistet hat. Man versöhnt sich. Ende gut, alles gut.

Katrin Sagener und Judith Mauch spielen die Geschichte zweier unterschiedlicher Lebensweisen in schlichtem Bühnenbild überzeugend und mit großem Einsatz. Hoffentlich schauen sich die kleinen Gäste von beiden das Richtige ab.

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