Highlight / Kritik / Musiktheater

In the Locked Room / Persona

Opera stabile
Persona

Ida Aldrian als Alma (oben) und Anat Edri als Pflegerin Elisabet Vogler in „Persona“

Text Sören Ingwersen | Foto: Jörn Kipping

„Du Sau! Du redest jetzt mit mir!“ – Ungewohnt direkte Töne schlägt Michael Langemann in seiner Auftragsoper „Persona“ in der Opera stabile an – auch musikalisch. Denn das Orchester unter der Leitung von Daniel Carter sitzt in einer Schneise, quasi auf Tuchfühlung mit dem Publikum, während die Sängerinnen Ida Aldrian und Anat Edri in die Rollen zweier Frauen schlüpfen, die um ihre Identitäten ringen: Alma, die unbedarfte Krankenpflegerin, und ihre Patientin Elisabeth, die irgendwann einfach aufgehört hat zu sprechen.

Neben dieser musikalisch und szenisch packenden Uraufführung stand noch Huw Watkinsʼ Kammeroper „In the Locked Room“ auf dem Programm des Internationalen Opernstudios. Auch hier bewiesen die jungen Sängerinnen und Sänger, allen voran die Sopranistin Christina Gansch, dass sie sich im zeitgenössischen Klangkosmos wie zu Hause fühlen. Eine ständig verschlossene Tür wird für die frustrierte Ehefrau Ella zur Projektionsfläche für den Mann ihrer Träume. Wie in „Persona“ inszeniert Petra Müller auch hier ein vielschichtiges Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit, das noch lange nachwirkt.

Weitere Aufführungen: 9.7., 10.7. u. 12.7., jeweils 19.30 Uhr, Karten 12 bis 18 Euro, Tel. 35 68 68

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