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Snick un Waal

Ohnsorg Theater
Snick un Waal

Der Wal (Karl-Heinz Ahlers) ist gestrandet. Wie kann die Schnecke (Andrea zum Felde) helfen?

Text: Christian Hanke / Foto: Sinje Hasheider

Die kleine Schnecke kümmert sich nicht wie schneckenüblich um den Hausputz, sondern will hinaus in die weite Welt. Aber wie? Mit Hilfe eines Buckelwals, der sich in den Hafen verirrt hat, an dessen Ufer die Schnecke von der großen weiten Welt träumt. Von einem ungleichen Reiseteam erzählt „Snick un Waal“ im Ohnsorg- Studio nach dem Bilderbuch „The Snail and the Whale“ von Julia Donaldson. Mirjam Pressler hatte es ins Hoch- und Cornelia Ehlers, Leiterin des Ohnsorg-Studios, ins Niederdeutsche übersetzt. In der Inszenierung von Hartmut Fiegen vom Theater Fata Morgana schnackt aber nur der Wal Platt, getreu dem Konzept der Ohnsorg-Zweitbühne, Kinder und Jugendliche langsam an die niederdeutsche Sprache heranzuführen. Das funktioniert hier besonders gut, denn die Schnecke ist des Niederdeutschen ebenso wenig mächtig wie vermutlich viele der kleinen Gäste ab fünf Jahren, und fragt hin und wieder nach. Erzähler Thomas Esser, der auch die passende Musik zum Stück spielt, übersetzt auf Anfrage das Plattdeutsche des Buckelwals.

Im faszinierenden Bühnenbild von Katharina Philipp ist die Weltreise von Snick un Wal leicht nachzuvollziehen. Große, abgerundete Bühnenteile, die am Anfang aufeinander gestapelt den Hafenrand bilden, auf dem die Schnecke in ihrem gehäkelten Häuschen sitzt, werden von Allrounder Thomas Esser nach und nach umgedreht und aufgestellt. Die Rückseiten zeigen Teile der Weltmeere. Bis zum Kap Hoorn und in die Antarktis geht die Reise, auf der Schnecke und Buckelwal gute Freunde werden, die in der Not füreinander da sind. Am Ende schnackt auch die Schnecke Platt. Merke: Freunde lernen spielend voneinander. Andrea zum Felde kann als neugierige, aufgeweckte Schnecke ebenso begeistern wie Karl-Heinz Ahlers in der Rolle des wasserprustenden, mit Seetang behängten Buckelwals in weiter blauer Gummihose (sehr norddeutsch!). Großartig auch der Erzähler, Musiker, Übersetzer, Bühnenarbeiter Thomas Esser, der auch noch als singender Hai auftauchen darf.

Aufführungen bis 3.5., Ohnsorg Theater

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