Highlight / Kritik / Musiktheater

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Laeiszhalle
Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Smarter geht nun wirklich nicht: Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Text: Dagmar Ellen Fischer / Foto: Christine Schröder

Die Anzüge sind nur Fassade, denn die vier Herren darunter können auch anders: „Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys“ feiern 20. Geburtstag. Zu diesem Anlass hauen sie kräftig in die Tasten und auf die Kacke. „Let’s Misbehave“: Der Titel des Jubiläumsprogramms ist ein Freibrief fürs Daneben-Benehmen. Schlagzeuger Kalle Mews fliegt als dicker Brummer herum, Kontrabassist Günter Märtens steppt wie der Bär, Ulrich Mayer jammert als männliche Miss Piggy an der Ukulele. Und Ulrich Tukur? Der charismatische Sänger und Schauspieler raucht, furzt, erzählt schmutzige Witze und spielt mit seinen Pobacken Klavier. Zu George Gershwins „Shall We Dance?“ macht er den Fred Astaire und holt sich einen blonden Ginger Rogers-Ersatz aus der ersten Zuschauer-Reihe. Auch die Songs müssen sich einiges gefallen lassen: Schräge Töne und schrille Arrangements verwandeln bekannte Jazz-Standards in nahezu neue Nummern. Ein tolles Konzert mit vier furios aufspielenden Musikern und Tukur als Moderator, der aus jeder Ansage eine kleine Show macht: So wird aus dem Ohrwurm „Puttin’ on the Ritz“ plötzlich Putin auf selbiger. Zwei Stunden enthemmtes Entertainment.

6.1., 20 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz, Restkarten unter Tel. 35 76 66 66

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*