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„Die Asyl-Monologe“

"Bühne für Menschenrechte" zu Gast im Gymnasium Klosterschule
Die Asyl-Monologe

Dokumentarisches Theater: „Die Asyl-Monologe“

Die „Bühne für Menschenrechte“ wurde inspiriert durch die in Großbritannien seit 2006 höchst erfolgreich arbeitende Organisation Actors for Human Rights (AFHR). Sie hat sich dem sogenannten dokumentarischen Theater verschrieben und widmet sich in ihrer künstlerische Arbeit Menschenrechtsfragen. Ihr Konzept stellt nicht nur eine innovative Antwort auf das bisherige Problem dar, dass künstlerische Arbeit zu Menschenrechtsfragen oft nur wenige Aufführungen erlebt, sondern das aufgebaute Netzwerk soll auch für die Verbreitung weiterer Stücke zu dringlichen Fragen der Menschenrechte und gegen verschiedene Formen von Diskriminierung genutzt werden. Da dokumentarisches Theater unabhängig von einem etwaigen Interesse an Kunst für jede und jeden leicht zugänglich ist, will es der breiten Öffentlichkeit die Tür zu einem Thema öffnen, das in den Medien immer wieder leicht untergeht.

Mit der ersten Produktion, den „Asyl-Monologen“, orientiert sich die „Bühne für Menschenrechte“ an den Worten von Martin Luther King, Jr., für den menschlicher Fortschritt weder automatisch noch unausweichlich ist und jeder Schritt hin zu Gerechtigkeit Opfer, Leid und Kampf verlangt.

Die „Asyl-Monologe“ erzählen von Schritten hin zu Gerechtigkeit, indem sie nicht nur die Werdegänge von Flüchtlingen und Asylsuchenden inklusive der Lebensläufe in ihrer Heimat, der Fluchtursachen und ihrer Erfahrungen mit dem deutschen Asylsystem darstellen. Sie sind vor allem auch Geschichten von Trennungslinien und Koalitionen, von Feigheit und Mut, von Konflikten und Solidarität. Kurzum, so heißt es in der theatereigenen Ankündigung: „Die Asyl-Monologe erzählen jene Dramen, die stattfinden, wenn verschiedene Lebenswege sich unter besonderen Umständen berühren und Menschen schließlich unfähig wurden, ein unengagiertes oder aufgeschobenes Leben zu führen.“

Die „Asyl-Monologe“ erzählen von Schritten hin zu Gerechtigkeit, indem sie den Themen Asyl und Flucht ein menschliches Gesicht verleihen und ansonsten unsichtbaren Menschen eine Stimme geben. Die Lesung soll zeigen, wie Personen der Mehrheitsgesellschaft selbst aktiv werden können, welche Handlungsspielräume es für eigenes Engagement gibt und wie bereichernd tatsächliche interkulturelle Begegnung sein kann.

Die „Asyl-Monologe“ erzählen von Schritten hin zu Gerechtigkeit, indem sie nicht nur Geschichten von Leid, politischen Missständen und Menschenrechtsverletzungen sind, sondern auch augenöffnende Erzählungen von zivilgesellschaftlicher Arbeit und politischem Widerstand. Nicht zuletzt werden die „Asyl-Monologe“ einfache Rollenverteilungen vom europäischen Helfer und dem Hilfe nehmenden Asylsuchenden/Flüchtling sehr deutlich in Frage stellen und weiße Menschen einladen, über ihr eigenes Weiß-Sein zu reflektieren. (ot)

Es spielen Asad-Schwarz-Msesilamba, Kolja Unger und Katarina Gaub; Violine: Britta Bothe. In Kooperation mit der Karawane Hamburg. Weitere Infos: www.buehne-fuer-menschenrechte.de

Donnerstag, 22.3.2012, 19 Uhr, Gymnasium Klosterschule Hamburg, Aula, Westphalensweg 7, Hamburg-St. Georg

Foto: Maureen Vollmer

 

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