Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Liederabend“

Text: Tilla Lingenberg

Neulich war ich mit Bernd in einem Thea­ter-Lieder­abend. Ich konnte es kaum erwar­ten, bis der erste Barde Dielen, die die Welt bedeu­ten, betrat, denn ich wusste, dass die able­dern wie nix. Die Schau­spie­ler, die oft in der Eile Band und gleich­zei­tig Sänger waren, began­nen mit dem Volks­lied: „Ein bieder Land in dieser Zeit“, gefolgt von dem a cappella vorge­tra­ge­nen Punk-Song: „Erb die Nadel“. Darauf­hin erklang: „Lieben­der, da lässt mein Herz Dich grüßen“, aus dem bekann­ten Film: „Da leben drei von der Tank­stelle“. Mein heim­li­cher Star ging mit der Brecht-Ballade: Der Nabel-Eid leider baden, aber dafür rockte das Trink­lied: „Da edle Birne“ des gesam­ten Ensem­bles einzigartig.

In die Pause ging es mit Eile, da Bernd sich bereits mehrere Biere ladend sah. Dieser Abend war nicht sein Ding, da all seine musi­ka­li­schen Ideale Bernd verra­ten sah. Unter der Band leide er und er würde lieber einer Rede Bin Ladens lauschen oder eben jetzt den Bier-Deal einge­hen, als in den Saal zurück­zu­keh­ren. Ich war stink­sauer: „Du mit Deiner debi­len Ader, wirst bis zur Bare leidend sein, wenn Du immer nur in der ARDElbe, Dein ist mein Herz‘ ansiehst. Aber bitte, geh‘ ruhig nach Hause: Ade! Erblinde doch vor der Glotze!“

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