NEUSTE ARTIKEL

Apropos ... / Kolumne

Kurr knurrt

Wohnraum statt Theater?

Es war einmal … So beginnen in der Regel deutsche Märchen! Also: Es war einmal ein Hamburger Privattheater, das erhielt von der Kulturbehörde jahrelang eine Subvention von umgerechnet – da noch in der D-Mark-Zeit – 157.000 €. Das Theater in der Basikila bekam damit eine, gemessen an den Zuwendungen für alle anderen Privattheater dieser Freien und Hansestadt Hamburg, horrende Summe. […]

Lola Müthel
Drehbühne / Größen von Gestern

Lola Müthel

Die Schauspielerin verstarb am 11. Dezember 2011

Was geschah da in Frankfurt am Main, auf der Bühne der Kammerspiele, lange Zeit vor den „68ern“? Dort fand unter der Leitung von Dieter Reible eine Probe statt, ich glaube es war „Virginia Woolf“, auf der Szene zwei in ihrer schauspielerischen Qualität himmelragende Darsteller mit Namen Lola Müthel und Hans Caninenberg (wie später zu erfahren, waren sie auch im Privatleben ein Ehepaar mit Ecken und Kanten). […]

Trau, schau, wem!
Highlight / Kritik / Musiktheater

Trau, schau, wem!

„Lear“, Hamburgische Staatsoper

Alt und regierungsmüde, so kennt man König Lear aus Shakespeares gleichnamigem Drama. Der 49-jährige Bariton Bo Skovhus gibt dem Protagonisten in Aribert Reimans „Lear“ an der Hamburgischen Staatsoper eine deutlich andere Färbung: Mitten im Leben stehend teilt der virile Potentat sein Reich unter den Töchtern auf, ausgerechnet unter Goneril und Regan, die ihm Böses wollen, während die ihm wohlgesonnene Cordelia leer ausgeht. […]

Meldung

Ausschreibungen

Auch diese Jahr gibt es wieder eine Reihe von Festivals. Aktuell laufen dazu folgende Ausschreibung: FRINGE Hamburg 2012, 2.–14. Juli 2012 (Frist bis 15.4.) DANCEKIOSK-HAMBURG, 27. Juni–7. Juli 2012 (Frist bis 27.2.) EIGENARTEN Festival 2012, Hamburg, Herbst 2012 (Frist bis 27.2.) INTERNATIONALES FORUM beim Berliner Theatertreffen im Mai 2012 (Frist […]

Wo ist der Fehler?
Highlight / Kritik / Schauspiel

Wo ist der Fehler?

„Das erste Mal“, monsun theater

Sie wartet. Er rennt auf die Bühne, kurvt um die 13 Fernsehmonitore herum, die dort stehen, und stürmt auf seine Angebetete zu, einen Strauß roter Rosen in der einen Hand und einen zerknüllten Stadtplan in der anderen. Die Begrüßung misslingt vollkommen. Entschuldigung, Entschuldigung, Entschuldigung! Irritation auf beiden Seiten. Abschied. Sie lockt ihn zurück. Der Geduldsfaden reißt. Sie wird aggressiv. Er ist verblüfft. Das perfekte erste Mal ist so richtig ins Wasser gefallen. Weitere Anläufe scheitern. Die Pläne gehen nicht auf. […]

Foyer

Seit fast zwei Monaten,

liebes Publikum, ist GODOT nun in neuem Format online. Und wir freuen uns über wachsendes Interesse und sich mehrende Leser. Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang der Kulturbehörde, die uns eine kräftige Unterstützung hat zukommen lassen, damit wir aktuell und flexibel in ansprechendem Rahmen im Internet über Hamburgs Theaterlandschaft berichten […]

Frei ist, wer frei ist
Highlight / Kritik / Schauspiel

Frei ist, wer frei ist

„Zweimal lebenslänglich“, Altonaer Theater

Elf Männer. Im Leben je ein Schicksal, auf der Bühne immer ein paar zu viel. Aus Steven Kings Romanvorlage „Pin-up“ wird in der Inszenierung von Axel Schneider im Altonaer Theater immer nur dann Theater, wenn sich mindestens neun der elf Protagonisten gerade backstage befinden. Erst in der intimen Konfrontation der Charaktere wird nachvollziehbar, worum es in diesem Stück gehen könnte: um das eigene Leben, um Autonomie, Würde und Freiheit – und den Kampf darum. […]

Mit Melancholie zur Tat
Highlight / Kritik / Schauspiel

Mit Melancholie zur Tat

„Quijote. Trip zwischen den Welten“, Thalia Theater

Ein hohes Lied auf die Fantasie: Werdet alle Don Quijote! La Mancha ist Hamburg und euch stehen alle Möglichkeiten offen. Während draußen vorm Theater die Occupy-Bewegung neue Zelte aufschlägt, wird drinnen ein verwandter Kampf gegen Windmühlen beschworen – in einem Bühnenbild, das stellenweise an die Buden draußen vor der Tür erinnert. […]

Geld regiert die Welt
Highlight / Kritik / Schauspiel

Geld regiert die Welt

„Gethsemane“, Ernst Deutsch Theater

Wohl dem Theater, das ein Stück über die Verquickung von Politik und Wirtschaft spielt und eine Drehbühne hat. Diese Technik eignet sich famos, um das ewige Karussell aus Macht und Einfluss, das Politik und Wirtschaft immer wieder unheilvoll zusammenführt, in ein bewegtes Bild zu fassen. So dreht sich das Bühnenbild derzeit im Ernst Deutsch Theater Szene für Szene, denn auf dem Spielplan steht die deutschsprachige Erstaufführung von „Gethsemane“, einem Stück über eben dieses Thema von dem renommierten britischen Dramatiker und Drehbuchschreiber David Hare.

Unterhaltung … mehr nicht!
Highlight / Kritik / Schauspiel

Unterhaltung … mehr nicht!

„Der grosse Gatsby“, Deutsches Schauspielhaus

Es ist nicht recht einsehbar, welche Kriterien die (interimistische) Leitung des Schauspielhauses an der Kirchenallee nach dem rüden Weggang des qualitäts- und maßstabsbewussten Friedrich Schirmer bei der Auswahl ihrer Stücke und daraus entstehender Produktionen leiten. Das läßt sich seit Beginn dieser ersten „Vertretungs-Spielzeit“ also mit tiefem Bedauern seit dem unverstehbar in einer Großküche angesiedelten „Cyrano“ konstatieren. […]