Der Fachbereich Sprache Literatur Medien der Universität Hamburg will die Hamburger Theatersammlung schließen und hat mit dem Abzug der Stellen bereits begonnen.
Eine der wenigen Spezialbibliotheken für die darstellenden Künste, die es in Deutschland gibt, soll abgeschafft werden. In dieser Bibliothek werden Programmhefte deutschsprachiger Bühnen, Theaterkritiken und Fachzeitschriften, Bücher, Theaterstücke und -aufzeichnungen systematisch erworben und erschlossen: für die Mitglieder Hamburger und auswärtiger Hochschulen, für Dramaturgen, Autoren und Journalisten, für das theaterinteressierte Publikum.
Aber noch mehr: Die Theatersammlung ist das Gedächtnis der Theaterstadt Hamburg. Hier werden Archivbestände Hamburger Bühnen bewahrt: Strichfassungen der Stücke, wie sie hier gespielt wurden, Bühnenbildentwürfe, Szenen- und Rollenfotos, Plakate, Besetzungszettel und Programmhefte, Kritiken der Aufführungen.
In diesen Quellen steckt Hamburgs Theatergeschichte. In die Gegenwart geholt wird diese Geschichte, indem ihre Relikte aufgearbeitet, der Forschung, der Lehre, der Bildung bereit gestellt und in Ausstellungen, Vorträgen und Publikationen zum Sprechen gebracht werden.
Deshalb: Es geht um mehr als um die Bestände eines Archivs. Es geht um die Theatersammlung als einen Ort der Begegnung und des Austauschs von Energien. Denn in der Arbeit der Spezialisten, die hier zusammenkommen – jener, die die Bestände erschließen und vermitteln, und jener, die hier recherchieren und forschen -, wirkt die Geschichte des Theaters fort. Hier erhalten die Künstlerinnen und Künstler, die das Hamburger Bühnenleben geprägt haben, ein Gesicht, hier wird ihr Spiel für die Gegenwart befragt, um der Theaterstadt Hamburg eine Zukunft zu geben.
Setzen Sie sich für den Erhalt der Hamburger Theatersammlung ein.
Schreiben Sie dem Präsidenten der Universität Hamburg, Herrn Prof. Dr. Dieter Lenzen, E-Mail: praesident@uni-hamburg.de, und der Kultursenatorin, Frau Prof. Barbara Kisseler über die Persönliche Referentin, Frau Svenja Zell, E-Mail: svenja.zell@kb.hamburg.de.