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Stipendiaten gekürt

Eine Jury hat am Samstag, dem 4. August 2012, bei dem öffentlichen Showing „150% Debut­antes Ball­room“ aus neun Präsentationen drei Projektideen ausgewählt, die nun mit einem Produktionsbudget von je 3000 Euro sowie der künstlerischen und organisatorischen Unterstützung von 150% Made in Hamburg realisiert und im Rahmen des im Oktober stattfindenden Festivals gezeigt werden.

Maximal 12 Minuten hatten die jungen Performer Zeit, um Jury und Publikum von ihrer Projektidee zu überzeugen. Die Bandbreite und die hohe Qualität der gezeigten Beiträge war enorm. Insgesamt hatten sich knapp 30 Künstlerteams beworben, von denen neun zum öffentlichen Showing eingeladen wurden.

Die Jury hat folgende Künstlerteams und Projekte ausgewählt, denen sie von nun an auch als Mentoren mit Rat und Tat zur Seite stehen werden:

cobratheater.cobra: Mondgesicht – Poem für Hannelore Kohl
Die Performance-Gruppe cobratheater.cobra wird sich im Rahmen von Mondgesicht der Vita von Hannelore Kohl mithilfe des Genres des Heimatfilms nähern. Die Jury hält cobratheater.cobra für ein Kollektiv mit einer interessanten eigenen Handschrift und ließ sich bei der Projektvorstellung von der bereits deutlich ablesbaren Souveränität im Umgang mit dem Sujet und den Mitteln der Darstellung überzeugen.

Maximilian Maintz: Off with their Heads!
Der Berliner Komponist Maximilian Maintz wird sich im Rahmen seinen Musiktheater-Performance Off with their Heads! mit der Klanglichkeit und Visualität heutiger Bühnenscheinwerfer auseinandersetzen. Die Jury überzeugte die klare und in musikalischer und performativer Hinsicht tragfähige Projektidee, bei  der der ansonsten „dienende“ Bühnenscheinwerfer zum Akteur und zum Ausgangspunkt einer musiktheatralen Performance gemacht wird.

Dan Thy Nguyen: Le Chantier
Der Hamburger Schauspieler und Regisseur Dan Thy Nguyen wird sich im Rahmen seines performativen Dokumentartheaters Le Chantier über die Methode der Oral History mit den Lebensgeschichten afrikanischer Migranten in Deutschland beschäftigen. Die Jury überzeugt an Le Chantier sowohl die klare thematische Ausrichtung des Projekts als auch der theatrale Ansatz des Regisseurs, die protokollierten Lebensgeschichten von Dritten szenisch präsentieren zu lassen.

Lobende Erwähnung fand zudem die junge Künstlergruppe ROTA mit ihrem Projekt Captain Future – (Don´t) Fuck me (too) Hard. Die Jury empfiehlt das Rechercheprojekt ausdrücklich als vierte förderungwürdige Produktion. Bei der Produktion handelt es sich um eine multimediale Recherche von Zukunftsentwürfen, in die aktuelle Themen wie etwa die Griechenland-Krise als Gegenstand der Auseinandersetzung einfließen. Die Jury hält  ROTA für ein vielversprechendes junges Hamburger Kollektiv, das dazu in der Lage ist, Pseudo-Wissenschaft, gesellschaftlichen Diskurs und multimediale Gestaltung zu einer sehr eigenen Melange zu verknüpfen und möchte gern ihre betreuerische Kompetenz dafür einsetzen, der Realisierung der Produktion den Weg zu ebnen.

Das Festival 150% Made in Hamburg wird also auch diese vierte Produktion im Rahmen des Festivals zeigen, kann das Projekt aber nicht finanziell mit einem eigenen Budget ausstatten.

Als Jury und Mentoren konnte das Festival 150% Made in Hamburg erfahrene Künstlerinnen und Künstler der freien Tanz- und Theaterszene in Hamburg gewinnen: Angela Guerreiro (Choreografin, Dancekiosk Hamburg), Marc von Henning (Schauspieler und Regisseur, Meyer&Kowski), Claude Jansen (Performerin und Theatermacherin, Hajusom) und Hans Jörg Kapp (Musiktheaterregisseur, Opera Silens).

Der Debutantes Ballroom ist ein neues Format des Festivals 150% Made in Hamburg und findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Mit dieser einzigartigen Nachwuchsplattform schafft das Festival ein neues Forum für Einsteiger und junge Talente in Hamburg, fördert den Austausch zwischen Newcomern und etablierten Künstlern der freien Szene und bietet Raum für neue Kooperationen und den Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Künstler-Generationen.

Weitere Infos zum Festival und der neuen Nachwuchsplattform finden Sie ab sofort unter www.festival150prozent.de.

Das Festival wird gefördert von der Hamburger Kulturbehörde, dem Fonds Darstellende Künste, der Hamburgischen Kulturstiftung und der Rudolf Augstein-Stiftung und von der Firma atlantismedia unterstützt.

Text: Pressemeldung 150% Made in Hamburg

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