Der Fonds Soziokultur fördert im 2. Halbjahr 2013 insgesamt 79 Kulturprojekte mit Einzelbeträgen bis zu 26.000 Euro. Insgesamt wurden rund 726.000 Euro vergeben. Auch sieben Projekte aus Hamburg wurden gefördert.
414 Anträge mit einem Antragsvolumen von insgesamt ca. 4,3 Mio Euro waren zuvor eingereicht worden. Bereits in der 1. Förderperiode dieses Jahres konnten 64 Projekte mit 540.000 Euro unterstützt werden.
Bei seiner Auswahl konnte das Kuratorium des Fonds Soziokultur diesmal ein besonderes Gewicht auf interkulturelle Projekte legen – rund 45 % der Geförderten kommen aus diesem Bereich. Diese Schwerpunktsetzung konnte aufgrund einer außerordentlichen Aufstockung der Haushaltsmittel des Fonds Soziokultur durch die Kulturstiftung des Bundes erfolgen.
Die geförderten Projekte beschäftigen sich kreativ mit Interkultur und Migration und bedienen dabei alle Kunstsparten von der Bildenden Kunst über Film, Fotografie und Buch bis hin zum Theater und szenischem Spiel. Zum Repertoire gehört z.B. ein „Internationaler Kalender“, mit dem das Kulturzentrum KultuA (Neuallermöhe) gleich zweifach Feier-, Aktions- und Gedenktage aus unterschiedlichen Kulturen zusammenträgt, einmal in gedruckter Form, zum zweiten als „lebendiger“ Jahresüberblick mit Aktivitäten zu aktuellen Thementagen. Ein leerer Supermarkt im Cheltenham House dient dem boat people project (Göttingen) als Kulisse für ein Stück über Flüchtlingsschicksale weltweit und vor Ort. Mit „Zuhause in der Fremde“ will der slap – social land art project e.V. (Oldenburg) mit den Mitteln der inszenierten Fotografie das Lebensgefühl von Kindern und Jugendlichen aus 10 verschiedenen Nationen erkunden, die heute in Deutschland wohnen. Unterstützt wird auch die Gründung des „Interkulturellen Orchesters Göttingen“, das nicht nur Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenführen will; auch hierzulande (fast) fremde Instrumente wie Conga, Djembe, Saz und Santur sollen zum Einsatz kommen.
“Es ist bemerkenswert, mit welcher Energie und mit welcher Phantasie sich die soziokulturellen Initiativen und Projekte mit Fragen der Migration und des interkulturellen Dialogs auseinandersetzen. Ich freue mich, dass es dem Kuratorium aufgrund der diesjährigen Aufstockung des Haushaltes des Fonds Soziokultur durch die Kulturstiftung des Bundes möglich war, bei der Mittelvergabe besonders die interkulturelle Arbeit zu berücksichtigen und so die Aufmerksamkeit auf ein soziokulturelles Praxisfeld zu lenken, das einen hohen Förderbedarf aufweist und eine stärkere öffentliche Aufmerksamkeit verdient.” – so lautete das Fazit des Vorsitzenden des Fonds, Kurt Eichler, nach der Vergabesitzung.
Der Fonds Soziokultur fördert seit 1988 Projekte, mit denen Menschen zur aktiven Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermutigt werden. Die Projekte sollen Modellcharakter haben und für andere soziokulturelle Initiativen und Einrichtungen qualitative Maßstäbe setzen. Die Fördermittel werden von der Kulturstiftung des Bundes bereitgestellt.
Im September dieses Jahres gibt es eine neue Chance für Aktive in der Soziokultur: Dann schreibt der Fonds die Mittel für Projekte aus, die im ersten Halbjahr 2014 beginnen oder realisiert werden. Stichtag zur Abgabe der Anträge ist der 1. November 2013.