Text: Hans-Peter Kurr
Da ist dem Regisseur Hartmut Uhlemann eine wohldurchdachte Inszenierung eines aktuellen Stückes gelungen, die – verbunden mit den Namen einiger hochkarätiger Schauspieler – in Bezug auf seine beklemmende Dichte seinesgleichen sucht.
Da ist die Rede von einem jungen Probandenpaar, das sich im Rahmen einer Studie der Pharmaindustrie zur Verfügung stellt, selbstverständlich gegen ein sattes Honorar. Nachdem die zwei sich ineinander verliebt und miteinander geschlafen haben, droht ihnen nichts Geringeres als ein veritabler Persönlichkeitsverlust.
Hintergrund: Der enorme Informationszuwachs, den die Schulmedizin (und die ihr angegliederte bzw. ihr erst zu ihren Möglichkeiten verhelfende Pharmaindustrie) des 21. Jahrhunderts zu verzeichnen hat und die raschen Veränderungen, denen medizinisches Wissen heute unterliegt, haben Autor und Regisseur, offenbar während ihrer Vorbereitungsphasen gründlich untersucht und zu einem Theaterabend verdichtet, dessen Ergebnis Schauder auslöst!
Die Darsteller (Kostja Ullmann, Saskia Fischer, Erik Schäffler und die junge Henrike von Kuick, die sich um sprechtechnischen Unterricht kümmern sollte) haben sich einer ungewöhnlich schweren Aufgabe unterzogen, deren meisterhafte Bewältigung ihnen bestätigt werden muss.