Die Hamburger Theaterwelt trauert. Einer ihrer Besten und Beliebtesten ist mit 78 Jahren gestorben: Edgar Bessen.
„Volksschauspieler“ wurde er genannt, weil er eine Ohnsorg-Legende war. Der gebürtige Hamburger, der die Schauspielkunst an der Schule von Hildburg Frese erlernte, war von 1960 bis 1979 Ensemblemitglied der niederdeutschen Bühne, an der er mit seinem Onkel Henry Vahl, mit Heidi Kabel und den vielen anderen Ohnsorg-Stars in Klassikern dieses Theaters auf der Bühne stand. Aber er konnte auch anders: Im Ensemble des Thalia Theaters, am Deutschen Schauspielhaus, im Ernst-Deutsch-Theater, im Theater im Zimmer und an vielen anderen Häusern spielte er andere Klassiker – etwa Brecht oder Shakespeare –, ohne die Komik der leichten Art aufzugeben.
Auch für eine freie Produktion war sich der hochgeehrte noch mit fast 70 Jahren nicht zu schade. Ich sehe ihn noch im provisorischen, zugigen Hinterbühnenbereich eines Restaurants sitzen, freundlich lächelnd. Kein Problem für den Volksschauspieler. Viele Worte machte er nicht um sich. Im Interview fast wortkarg. Stets freundlich und bescheiden. Er ließ lieber Taten auf der Bühne sprechen. Wir werden ihn vermissen. Tschüss Edgar Bessen.
Text: Christian Hanke
Foto: Ohnsorg Theater