Wie die Stadt Bensheim und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste am 22. Dezember bekannt gaben, geht der Gertrud-Eysoldt-Ring 2015 an den Schauspieler Charly Hübner.
Hübner gehört zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses Hamburg und wird für seine Rollen in „Onkel Wanja“ und „Schuld und Sühne“ ausgezeichnet. Die Jury, die in diesem Jahr aus Wilfried Schulz, Marion Tiedtke und Anselm Weber bestand, sagt über Hübner: „Er prägt durch seine künstlerische Authentizität, seinen immer gegenwärtigen Bezug zu unserer Realität und seine spielerische Virtuosität die Arbeit des größten deutschen Sprechtheaters. Charly Hübner ist ein Schauspieler, der nahe beim Publikum ist, ohne sich anzubiedern. Er muss auf der Bühne nicht um Kenntlichkeit ringen, denn seine Individualität, seine Haltung zur Welt und zur Kunst bleibt stets kenntlich, ohne die Rollen ins allzu Subjektive oder gar Privatistische zu führen. Daraus erwächst eine spielerische Gelassenheit, die uns ihm gerne zuschauen lässt.“
Für Akademie-Präsident Hermann Beil ist die Ehrung des 42-jährigen Charly Hübner laut Pressemitteilung eine „wunderbare Entscheidung und eine ideale Wahl für einen sehr starken Schauspieler“. Dem Fernsehpublikum ist Hübner durch seine zahlreichen Film- und Fernsehrollen bekannt, unter anderem in „Das Leben der Anderen“, „Bornholmer Straße“, Tatort und Polizeiruf 110. „Bensheim freut sich auf einen hervorragenden Schauspieler“, kommentierte Bürgermeister Rolf Richter die Wahl.
Der Gertrud-Eysoldt-Ring gilt als einer der bedeutendsten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum und wird seit 1986 jährlich in Bensheim vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Erste Preisträgerin war Doris Schade, ihr folgten große Schauspielerinnen und Schauspieler, wie beispielsweise Klaus Maria Brandauer, Cornelia Froboess, Corinna Harfouch, Nina Hoss, Ulrich Mühe, Ulrich Matthes und Tobias Moretti. Der Preis geht auf ein Vermächtnis des Journalisten und Theaterkritikers Wilhelm Ringelband zurück, der bis zu seinem Tod in Bensheim lebte und in seinem Testament einen Schauspielerpreis mit dem Namen von Gertrud Eysoldt verfügte.