Der Hamburger Regieabsolvent Johannes Ender gewinnt mit seinem Projektkonzept „Karl May – Ardistan und Dschinnistan“ den siebten Durchgang des Start-Off-Wettbewerbs und erhält einen Produktionskostenzuschuss von 15 000 Euro. Ziel des Wettbewerbs, den das Lichthof Theater seit 2008 gemeinsam mit der Hamburgischen Kulturstiftung und der Theaterakademie Hamburg veranstaltet, ist es, junge Nachwuchskünstler mit den Bedingungen und Möglichkeiten des freien Theaterschaffens vertraut zu machen. Die Produktion kommt im Januar 2015 im Lichthof Theater zur Auffürung und gastiert außerdem am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. – Johannes Ender hat seine Regieausbildung im Januar 2014 mit der Inszenierung von „Peer Gynt“ abgeschlossen.
„Karl May – Ardistan und Dschinnistan“
Durch den weiten Wilden Westen reitet stolz, mutig und reinsten Herzens der heldenhafte Ich-Erzähler auf dem schönsten aller Pferde der Abendsonne entgegen. Er kann alles tun. Und alles sein. Dieser Held ist Karl May – in seinen Geschichten. Heute steht dem Authentizitätswahn des Reality-TV die radikale Fiktionalisierung von Identitäten in den Social Media entgegen. Wir drohen gleichermaßen in der Überfülle an Möglichkeiten zu ertrinken und in der steinigen Realität zu vertrocknen. Anhand von Karl Mays Autobiografie lassen Johannes Ender und sein Team die Grenzen von Realität und Fiktion verschwimmen. Dem Diktat des Echtseins soll mit Mitteln eines modernen, philosophischen Unterhaltungstheaters ein Fest für die Lüge entgegengesetzt werden.
Der Start-Off-Wettbewerb wird gefördert von der Hamburgischen Kulturstiftung, der Mara-und-Holger-Cassens-Stiftung und der Lichthof-Stiftung. Das Berlin-Gastspiel wird durch die Rusch-Stiftung ermöglicht.