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Romeo und Julia orientalisch

Mut!Theater, 15. und 16. November, 20 Uhr. Die Feindschaft zweier Familien im alten Verona, die die Liebenden tragisch scheitern lässt, übertragen auf aktuelle Konflikte zwischen Tradition und westlichem Lebensstil, dient letztlich auch als Gleichnis des türkisch-kurdischen Verhältnisses.

In dem Stück Mahmut Canbays kollidieren Gedankenwelten, die noch von Ehre und Blutrache bestimmt sind, mit Lebensentwürfen einer Generation zwischen den Kulturen. Romeo erscheint hier als gebrochene Persönlichkeit, hin und her gerissen zwischen ererbten Konflikten und eigenen Träumen von einem Leben in einem Alemanya, das ihm aber dann in der Realität unverständlich bleibt. So wird er, ohne es zu wollen, zum eigentlichen Motor der Tragödie.

Ihm gegenüber steht eine zweifelnde Julia, die wenig mit den Vorstellungen zu tun hat, die sich gemeinhin mit dieser klassischen Theaterfigur verbinden. Der Macht der eigenen Familie entwichen, sieht sie sich mit den Zumutungen und Zudringlichkeiten eines entwurzelten Machos namens Romeo konfrontiert. Romantik hatte sie sich in ihren Mädchenträumen anders vorgestellt.

Inszeniert in zwölf prallen Bildern von dem Hamburger Regisseur Justus Schwerdtfeger, aufgeführt von einem Ensemble mit türkischen, kurdischen, iranischen, ghanaischen und deutschen Wurzeln.

Amandastraße 58; Eintritt: 12/9 Euro

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