Die Jury für den Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis 2014 hat soeben bekanntgegeben, welche AutorInnen in diesem Jahr die Stipendien des Deutschen Kindertheaterpreises erhalten. Unter ihnen ist der Hamburger Autor Michael Müller, der am Deutschen Schauspielhaus seit Jahren als Theaterpädagoge arbeitet.
Mit den Stipendien in Höhe von je 3000 Euro werden alle zwei Jahre Autorinnen und Autoren unterstützt, die ein neues Stück für Kinder schreiben. Die Stücke werden von ausgewählten Theaterensembles szenisch erprobt und beim „Boxenstopp Leipzig 2015 –Werkstatt der Autoren“ öffentlich präsentiert und diskutiert.
Michael Müller beschreibt in seinem Projekt „Die Füße im Himmel“ die Auswirkungen des Krieges in Afghanistan auf einen in Deutschland lebenden Jungen und seine Mutter. Der Autor plant die Geschichte einer Vater-Sohn-Beziehung aus der Rückschau des Jungen, dessen Vater beim Militäreinsatz gefallen ist. Mit dem Stück könne es gelingen, ein gesellschaftlich relevantes und brisantes Thema für das Kindertheater zu entdecken, so die Jury.
Ruth Johanna Benrath, Berlin, erhält das Stipendium für ihr Projekt „Der Junge bei den Fischen“, das von der grenzüberschreitenden Verständigung zwischen den Menschen handelt. Die Jury lobt das Potenzial der Sprache der Autorin, mit der ein bildkräftiges, poetisches Stück für das Kindertheater entstehen kann.
Thilo Reffert, Berlin, überzeugte die Jury mit seinem Projekt „Ronny von Welt“. Im Mittelpunkt des Stücks steht ein unauffälliger Junge, der mit seiner Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, andere Menschen fasziniert. „Die Jury würdigt mit dem Stipendium das Potenzial der Idee des Autors, dass die Kraft der Erzählkunst die eigene Identität als Selbstkonstruktion erfahrbar machen kann“, heißt es in der Begründung.
Im Dezember 2014 vergibt das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend den diesjährigen Deutschen Kindertheaterpreis und den Deutschen Jugendtheaterpreis. Die am höchsten dotierten Literaturpreise für das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland werden alle zwei Jahre vergeben; die Preisverleihung ist in Frankfurt am Main.