Viele Bühnen lassen ihre Vorhänge in den Sommermonaten geschlossen. Viele Theatermacher treibt es nach draußen: auf Plätze und in Parks, an Fleetränder und auf Kirchhöfe, durch Straßenzüge und an Hafenbecken entlang. Unsere 13. und letzte Ankündigung von Open-Air-Sommertheatern gilt einer gegen die Geschichte inszenierten „Maria Stuart“.
Mit „Maria Stuart“ möchte das Karasch-Ensemble sich in Hamburg bekannt machen. Dabei setzt es erklärtermaßen auf „außergewöhnliche Regiekonzepte“ und lockt seine Zuschauer in die Chateauneufkapelle (Osterkirche) und in den angrenzenden Jacobipark in Wandsbek-Eilbek.
Die Gruppe schreibt zu ihrer Produktion: „Das künstlerische Merkmal des Ensembles sind nicht nur besondere Spielorte, sondern vor allem die Regiekonzepte der Namensgeberin und Regisseurin Sabine Karasch. Durch ihre Art Klassiker zu inszenieren, erneuert sie immer wieder deren Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Produktionen wie ,Romeo und Julia‘ auf dem Campo Santo in Buttstädt, ,Macbeth‘ auf Schloss Beichlingen, ,Faust‘ am Wasserschloss in Ostramondra und ,HA ML ET‘ als Co-Produktion mit dem Stadttheater Nordhausen im Altendorfer Kirchviertel zählen zu ihren größten Erfolgen.
Sabine Karasch stellt sich in dieser Inszenierung die Frage, was passiert wäre, wenn die beiden Königinnen die Rollen getauscht hätten. Nicht unvorstellbar, da Elisabeths Krönung zur Königin Englands auf Seiten der Katholiken immer umstritten blieb. Rein nach dem Geburtsrecht hätte Maria Stuart, ihrerseits Katholikin, Anspruch auf diesen Thron gehabt. In der Schlüsselszene des Stücks tauschen die beiden Schauspielerinnen nun ihre Rollen und treiben dadurch die eigentlich bekannte Geschichte in eine ganz neue und dramatische Richtung.“
Es spielen: Heidrun Fiedler als Maria Stuart, Sarah Kattih als Elisabeth I., Birgit Unger und Tobias Dürr als die Gentlemen.
Text und Inszenierung: Sabine Karasch, Ausstattung: Mohani Kindermann.
Am 14., 16., 20. und 21. September, jeweils 19.30 Uhr (bei Regen komplett in der Kirche),
Osterkirche, Wandsbeker Chaussee 192, (S-Bahnstation Hasselbrook oder Wandsbeker Chaussee für S1 und S21; U-Bahnstation Ritterstraße für U1). Infos: www.karasch-ensemble.de
Foto: Matthias Brommann