Highlight / Kritik / Schauspiel

Der Vorname

Theater Kontraste, Komödie Winterhuder Fährhaus
Der Vorname

Ein Name entzweit die Gemüter: Konstantin Graudus, Jodie Ahlborn und Vivien Mahler (v.l.n.r.)

Text: Christian Hanke / Fotos: Oliver Fantitsch

Ein Name spaltet die gemütliche Freundesrunde. Adolphe soll das noch ungeborene Kind von Anna und Vincent heißen, verkündet der angehende Vater provozierend seinen langjährigen Freunden Elisabeth, genannt Babou, Pierre und Claude. Literaturprofessor Pierre ist entsetzt und wütend. Wie kann man einem Kind den Vornamen des schlimmsten Schlächters des 20. Jahrhunderts geben? Da hilft es wenig, dass Vincent betont, Adolphe würde ja anders geschrieben als der deutsche Adolf.

„Der Vorname“ löst in dem gleichnamigen, auch verfilmten Komödienhit von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière im Theater Kontraste bittere Ab- und Aufrechnungen zwischen den fünf Freunden aus. Zunächst wird nur gefrotzelt. Pierre, der alles ganz genau wissen will, und vor allem Vincent – eine Mischung aus Everybodys Darling und Ekelpaket – geben den Ton an. Posaunist Claude, als ewiger Sigle von den beiden anderen Männern nur geduldet und von Pierres Frau Babou als wahrer Freund geschätzt, versucht auszugleichen. Verspätet erscheint Anna – und die Situation eskaliert. Überraschende Enthüllungen bringen die Freunde fast auseinander. Unter der Oberfläche des freundlichen Miteinanders ticken Zeitbomben der Wahrheit. Es kracht gehörig, als sie explodieren. Und dann reden die beiden Frauen Klartext…

Meike Harten hat die intelligente Komödie mit einem ausgezeichneten Ensemble und sicherer Hand für Tempo, Spannung und Eskalation bestens inszeniert. Die fünf Schauspieler Jodie Ahlborn, Konstantin Graudus, Michael Lott, Vivien Mahler und Benjamin Utzerath machen´s ihr aber auch leicht.

Aufführungen bis 21. Februar im Theater Kontraste in der Komödie Winterhuder Fährhaus

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*