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Bewährte Boulevard-Komik

„Sei lieb zu meiner Frau“, Winterhuder Fährhaus
Sei lieb zu meiner Frau

Karl (Hugo Egon Balder) hat für das Anlehungsbedürfnis seiner Frau Mona (Hendrikje Fitz) nicht viel übrig.

Ein Mann betritt das Büro eines Verlegers, hat sich von der Sekretärin nicht abwimmeln lassen. Er bezichtigt den entsetzten Unternehmer des Ehebruchs mit seiner Frau. Was der Auftakt zu einer Beziehungstragödie hätte sein können, ist derzeit in der Komödie Winterhuder Fährhaus der Beginn einer Komödie mit genau entgegengesetzter Entwicklung. Denn Oscar, der Eindringling, geht dem Liebhaber seiner Frau nicht an die Gurgel, sondern fordert ihn auf, sich besser um sie zu kümmern: „Sei lieb zu meiner Frau!“

Denn in der Beziehung von Oscar mit seiner jungen Frau Sabrina läuft alles besser, seitdem Sabrina heimlich mit Karl, dem Verleger, verbandelt ist. Dieses bemerkenswerte Phänomen hat René Heinersdorff in seiner Komödie „Sei lieb zu meiner Frau“ allerdings nicht vertieft (der Autor hat sie selbst inszeniert und spielt auch den Oscar). Das Phänomen dient nur als Auftakt für eine eher übliche Beziehungskomödie mit viel Wortwitz und überraschenden Zusammentreffen. Weil der vermeintlich so solide Oscar auch ein Verhältnis hat – mit Karls frustrierter Frau Mona -, entwickelt sich ein lupenreines Überkreuztäuschungsspiel, das seinen unvermeidlichen Ertappungsshowdown in Istanbul erlebt. Karl und Sabrina wohnen natürlich im selben Hotel wie Oscar und Mona und begegnen sich auf der Terrasse mit dem schönen Ausblick – erst die beiden Männer, dann die Frauen. Am Ende herrscht Verwirrung pur. Hugo Egon Balder, Dorkas Kiefer, Hendrikje Fitz und René Heinersdorff sorgen für bewährten Boulevard-Komik-Spaß.

Text: Christian Hanke
Foto: Oliver Fantitsch

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