Alarm in der Gruft! Rüdiger von Schlotterstein ist verliebt. Der kleine Vampir, blutsaugender, aber sehr sympathischer Held des gleichnamigen Kinderbuchs, erlebt in der Fortsetzung „Der kleine Vampir und die große Liebe“ erste amouröse Gefühle. Deshalb bekommt ihn sein Freund Anton, vampirverrücktes Menschenkind mit ordentlichen, tanz- und kinoversessenen Eltern, kaum noch zu Gesicht. Dafür kümmert sich Rüdigers kleine Schwester Anna, der nun richtige Vampirzähne gewachsen sind, umso intensiver um ihn. In wen aber ist Rüdiger nur so verknallt, dass er sich überhaupt nicht mehr blicken lässt? Anton erfährt es schockartig auf dem perfekt in grau-bläulichen Nebel getauchten Friedhof, auf dem sich die Gruft derer von Schlotterstein befindet. Denn Olga von Seifenschwein, Rüdigers Angebetete, wäre ihm unweigerlich an die Gurgel gegangen, wenn Anna nicht dazwischen gegangen wäre. Olga macht nämlich, was sie will. Alles muss sich nur um sie drehen. Als Anton die Wohnung seiner Eltern für eine große Party zur Verfügung stellt, sorgt Olga für blankes Chaos – und für Zwist zwischen den Freunden Anton und Rüdiger, denn plötzlich entdeckt sie eine Vorliebe für Anton, nicht nur wegen seines Menschenblutes.
Wie gut, dass Anna, die Olga nicht ausstehen kann, Anton hellwach zur Seite steht.
Wolf-Dietrich Sprenger hat auch das zweite Abenteuer um den kleinen Vampir in eigener Bearbeitung der Geschichte von Angela Sommer-Bodenburg mit spannungsgeladener Musik und gruseligem Vampirflair inszeniert. Das bewährt-starke junge Team, in das sich Hannah Sieh als Olga bestens einfügt, weiß die düsteren Effekte aber mit Witz und Spielfreude zu kontern.
Text: Christian Hanke
Foto: Oliver Fantitsch