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Aida

Deutsches Schauspielhaus
Aida

Zwillingskonzert für den verstorbenen Vater: Sandra Maria Schöner und Anne Weber (v.l.)

Text: Hans-Peter Kurr | Foto: Mirko Thiele

Drei Uraufführungen waren geplant, in Auftrag gegeben, wurden inszeniert und liegen jetzt hinter uns. Es handelt sich um die Spielzeiteröffnung 2012/13 des Deutschen Schauspielhauses auf dem provisorischen Spielfeld – verbunden mit den Autoren- und Regienamen Pollesch, Ostermaier und Wittenbrink. Alle diese Produktionen verbindet nur der Zeitfaktor. Sämtlich werden sie ohne Pause aufgeführt und dauern zwischen 70 und 110 Minuten: Theater im Sparpaket.

Die zuletzt stattgefundene Premiere mit Franz Wittenbrinks musikalischer Revue „Aida“, die zwar hohen operettigen Unterhaltungswert hat und deshalb am wenigstens in den experimentellen Rahmen dieser verkürzten Spielzeit passt, hat nunmehr das Premierenpublikum entzückt und „platzt aus allen Nähten“, was verrückte Ideen angeht wie zum Beispiel den Auftritt Richard Wagners (der hier allerdings Moritz heißt), wunderbar ironisch hervorgezaubert durch Tim Grobe. Die Revue stellt exzellente Schauspieler-Sänger auf das Schiffsdeck (allen voran die immer wieder unschlagbare Marion Breckwoldt), versinkt aber ansonsten in der Bedeutungslosigkeit wie die Urne des verstorbenen Vaters der zwei köstlichen Zwillinge (Sandra Maria Schöner und Anne Weber) im falschen Weltenmeer. Insgesamt: Ein Lachbrüllerabend für das begeisterte Premierenpublikum.

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