„Ein wirklich sehr schönes Stück!“, „Das weitaus beste Opernstück, was ich je gesehen habe“, diese und andere Kommentare zum „Faust“ in der Hamburgischen Staatsoper kursieren derzeitig in verschiedenen Online-Foren. Jetzt stellt sich die Frage: Wirklich so gut, wie er bewertet wird? Eine wirklich schwere Herausforderung für Andreas Homoki, das Stück zu inszenieren.
Das Opernstück basiert auf dem Drama „Faust I“ von Goethe, insbesondere auf der Liebesgeschichte zwischen Faust und Margarethe. Faust ist ein Mann, der fast allwissend ist, aber der unbedingt wissen will, was die Welt im Innersten zusammenhält. Da er das nicht herausfindet, beschließt er, Selbstmord zu begehen, scheitert aber. Er ruft den Satan (Méphistophélès) zu sich, um einen Pakt mit ihm zu schließen. Méphistophélès verspricht ihm neue Jugend, wenn sich Faust nach dem Tod ihm übergibt.
Das Bühnenbild von Wolfgang Gussmann besteht aus zwei halbkreisförmigen Wänden, die beweglich sind, und aus zwei Türen links und rechts. In der ersten Szene ist Faust allein auf der schwarzen Bühne, die klein und verlassen wirkt, da die halbkreisförmigen Wände mit dem Rücken zum Publikum schauen. Das Bühnenbild passt zum Inhalt des Stückes, weil einer der Hauptrollen, Méphistophélès (Tigran Martirossian), die Wände und Türen bewegt bzw. öffnet, um einen anderen Raum zu zeigen, Leute auf die Bühne zu bringen und um Macht auszudrücken.
Die Bühne und das Volk sind schwarz gehalten. Die Hauptrollen heben sich stark von dem Volk und der Bühne ab. Marguerite (Hayoung Lee) trägt z. B. ein pinkes Püppchenkleid und Faust (Marcello Giordani) trägt anfangs einen schwarzen Anzug, der im Verlauf der Oper durch einen silbernen ersetzt wird.
Das Stück enthält viele Arien, die die Haupt- und Nebenrollen mit Bravour meistern. Die Oper hat auch eine neue Rolle, die es in „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe nicht gibt: Siebel (Maria Markina). Siebel stellt den Verehrer von Marguerite dar, der aber von einer Frau gespielt wird. „Faust“, ein sehr gefühlvolles, aber auch ein spannendes Opernstück. Die Frage kann sich nun jeder selbst beantworten.
Dritan Markaj
Niels-Stensen-Gymnasium, 7c