Schülerkritik

Faust (Staatsoper)

Staatsoper Hamburg

„Faust“ ist der erste Teil der Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1808 und Vorlage für die gleichnamige Oper von Charles Gounod. An der Hamburgischen Staatsoper ist sie in der Inszenierung von Andreas Homoki zu erleben.

Der Wissenschaftler Heinrich Faust strebt nach Wissen, welches er nicht bekommen kann, und so wünscht er sich das junge Leben. So schließt er einen Pakt mit dem Teufel und verspricht ihm in Gegenzug seine Seele, wenn dieser es schafft, ihn glücklich zu machen. Kurz darauf trifft Faust Marguerite, und so fängt die kurze Liebesgeschichte an.

Wolfgang Gussmann (Bühnenbild) stellt Faust auf eine dunkle Bühne mit zwei Wänden in Form von Halbkreisen, die sich drehen lassen und so die Bühne nach Belieben vergrößern, verkleinern oder umformen können. In der ersten Szene ist Faust in einem kleinen dunklen Raum, erzeugt durch das Drehen der Wand mit dem Rücken zum Publikum, so wirkt es eng und verlassen. Um zu verdeutlichen, dass der Teufel Méphisto, gespielt von Tigran Martirossian, alle Fäden in der Hand hält, dirigiert er das Volk, öffnet und schließt die zwei Türen, vor und hinter den anderen, um diese in die Handlung eintreten, ausscheiden oder zu sich in die Hölle zu nehmen. Zusätzlich öffnet und schließt er die Wände, um Handlungen zu beginnen oder zu beenden.

Die Kostüme, ebenfalls von Wolfgang Gussmann, sind einfach aber gut gewählt, da sie passend zu den Charakteren der Figuren ausgewählt sind. Das Kostüm von Faust ist anfänglich ein dunkler Anzug, der sein fortgeschrittenes Alter und seine bedrückte und unglückliche Stimmung verstärkt. Nachdem Méphisto ihn wieder jung gemacht hat, trägt er einen hellen Anzug, der ebenfalls seine freie und glückliche Stimmung verstärkt. Marguerite, gespielt von Hayoung Lee, trägt ein unschuldig wirkendes Kleid, das sie wie ein kleines junges verspieltes Mädchen aussehen lässt. In gleichen Kostümen wird das Volk dargestellt.

Bis auf die Hauptpersonen tragen alle Darsteller Masken von Puppen, und wenn diese sie abnehmen, erkennen sie die Wahrheit ihrer Handlungen und auch Méphisto als Teufel. Alles geschieht zu seinen Gunsten, dies ist sehr gut inszeniert und gut gespielt. Gretchen wird u. a. auch als Puppe dargestellt, dies nützt dazu, dass verdeutlicht wird, dass sie nur eine Marionette in Méphistos Spiel ist, der sie benutzt, um seinen Teil vom Pakt zu erfüllen. Die Gestaltung ist, trotz der wenigen Requisiten, sehr eindrucksvoll und gut gemacht.

Die musikalische Leitung hat Alexander Soddy übernommen. Er und sein Orchester spielen so, dass man sich von der Musik mitreißen lässt. Die gesamte Inszenierung der „Faust“-Oper ist sehr gut gelungen.

Desiree Gonschior
Niels-Stensen-Gymnasium, 7c

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