Schülerkritik

Woyzeck (Thalia Theater)

Thalia Theater

„Woyzeck“ ist ein Drama welches, von Georg Büchner geschrieben worden ist. Felix Knopp spielt einen einfachen, armen Soldaten, der versucht, mit ehrlicher Arbeit seine Freundin Marie und sein uneheliches Kind zu unterstützen. Er dient dem Hauptmann als Laufbursche und stellt sich für einige skurrile Experimente zur Verfügung, um seinen niedrigen Lohn einnehmen zu können. Nachdem Woyzeck mitbekommt, dass Marie ihn mit dem wohlhabenden Tambourmajor betrügt, wird er zum Mörder.

Die Inszenierung von Jette Steckel regt mit seiner deprimierenden Stimmung zum Nachdenken an. Der Saal des Thalia Theaters wurde stets dunkel gehalten, wohingegen alle Scheinwerfer auf die Bühne hinwiesen. Zwischendurch ging eine alte, gespenstische Frau die Bühne auf und ab, während sie die Zuschauer mit einem grellen Licht blendete. Über die Bühne wurde ein großes elastisches Netz gespannt, welches sich auf alle Seiten kippen konnte. Die Darsteller benutzten dieses Netz häufig als Haus, Wiese oder Abgrund. Sie kletterten aber ebenfalls häufig darauf herum oder bewegten es auf und ab. Das Netz stellte die Gefangenschaft der Gesellschaft dar, in der sich Woyzeck und Marie befanden. Ihnen ging es deutlich schlecht und sie befanden sich in einer Lage, die beide wohl psychisch schädigte.

Die Leistung der Darsteller hat mir ungemein gefallen. In einigen Szenen, wie beispielsweise dem großen Gesangsauftritt von Marie, hat man sich wie ein Teil des Stückes gefühlt. Die Kostüme haben mir eher mäßig gefallen, denn sie waren nicht besonders einfallsreich gestaltet. Obwohl die Darsteller im Thalia Theater beim Schauspielen meistens zeitgemäß und teilweise modern gekleidet sind, fehlte mir „das gewisse etwas“. Denn während Woyzeck dauerhaft farblose, zerrissene Klammotten trug, war Marie vergleichsweise schon fast zu ordentlich bekleidet.

Nichtsdestotrotz irritierten mich einige Dinge in „Woyzeck“. Die alte Frau, welche die große Lampe mit sich trug, der verzweifelte Mann, der immer wieder auftauchte und vor sich hin taumelte oder z. B. der Selbstmord des Hauptmanns. Verschiedene Lieder wie „God’s Away on Business“ hinterließen bei mir einen bleibenden Eindruck. Der Gesang machte das Stück erst richtig aus und verlieh dem ganzen ein Gefühl von Mitleid und Verständnis. Dieses Drama über einen aussichtslosen armen Soldaten zeigt, wie schnell die materielle Armut uns verändern und schließlich dazu zwingen kann, schlimme Taten zu vollbringen.

Antonia
Katholische Schule St. Paulus

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