Schülerkritik

Woyzeck (Thalia Theater)

Thalia Theater

Der Doktor erscheint in weißer Arztkleidung und körperlich nach hinten gekrümmt im Rampenlicht und begeistert die Zuschauer mit seinem Gesang und seinen rhythmischen Bewegungen. Er klopft mit seinen Händen passend zur Musik auf seine Brust und seinem Oberschenkel und verliert dabei nicht den Takt.

Mit dem Stück „Woyzeck“, geschrieben von Georg Büchner, bringt Regisseurin Jette Steckel viel Dramatik ins Thalia-Theater und zeigt, wohin Eifersucht in einer Beziehung führen kann. Das Stück erfasst die Zuschauer mit sehr viel Energie und großen Emotionen.

Das Bühnenbild des Theaterstücks, welches die Darsteller kreativ für verschiede Orte einsetzen, umfasst ein großes Netz, welches sich zwischendurch vorwärts, rückwärts, nach oben oder unten bewegt. Die Kostüme entsprechen den Charakteren: Marie mit aufreizendem Kleid, der Doktor in weißen Klamotten und Woyzeck in Alltagskleidung. Das auf die Darsteller gerichtete Licht ermöglicht den Zuschauern, die Darsteller immer genau zu fixieren und Unwichtiges auszublenden. Vor allem die Musik erweckt bringt die Dynamik Emotionen und Leben in die Vorführung. Jedoch scheitert es beim Verständnis des Textes. Felix Knopp hat die niedergeschlagene Stimmung von Franz Woyzeck großartig und gleichzeitig beängstigend rübergebracht und Jörg Pohl (Andres) schaffte es durch seinen Humor, viele Zuschauer in Gelächter zu versetzen.

Der Regisseurin Jette Steckel gelang es zwar, viele Emotionen mit dem Stück hervorzurufen, jedoch fehlte es an Inhalt, damit es die Zuschauer zum Nachdenken hätte bringen können. Sowohl mitten in einigen Szenen als auch am Ende des Stückes gab es großen Applaus.

Jenni
Katholische Schule St. Paulus

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*