Das Trio Rohe Raffinessen zeigt „Der Henker und seine Frau“ im Flora Park.
Viele Bühnen lassen ihre Vorhänge in den Sommermonaten geschlossen. Viele Theatermacher treibt es nach draußen: auf Plätze und in Parks, an Fleetränder und auf Kirchhöfe, durch Straßenzüge und an Hafenbecken entlang.
Unsere erste Ankündigung von Open-Air-Theater widmet sich dem Festival im Festival: „Fringe“ im Rahmen des „Kaltstart Theaterfestivals Hamburg“ vom 1. bis 29. Juni.
Unter dem Obertitel „Fringe“ zeigen sich Street Performer der freien Szene an ungewöhnlichen Plätzen. Die rund zehn Off-Theater-Produktionen spielen auf der Straße, im Hof oder im Park, künstlerische Interventionen, oftmals spartenübergreifend und sich direkt auf den öffentlichen Raum beziehend. Schauspiel, Tanz, Gesang, Performance …
Die Gruppen zeigen sich im Flora Park; auf der Susannenstraße, Ecke Bartelsstraße; im Schanzenpark und an der S-Sternschanze; auf dem dazu besonders einladenen Knust-Vorplatz vor der Tribüne und auf der Piazza. Eintritt gegen Spende.
Hier drei Beispiele mit Eigenbeschreibungen:
Trio Rohe Raffinessen: „Der Henker und seine Frau“
„Der Henker und seine Frau“ ist eine Tragikomödie, die das Alltagsleben eines sehr speziellen Paares und zugleich einen Perspektivenwechsel aus der Sicht eines Gefangenen zeigt. Das Stück thematisiert zwei ineinander verflochtene Geschichten. Es geht der Frage nach, wo die Grenzen zwischen dem Wunsch nach Freiheit und den Beschränkungen verlaufen, die sich jeder von uns auf seine Art selbst auferlegt. Am Ende finden beide Geschichten zusammen und präsentieren dem Zuschauer eine überraschende Wendung.
Tänzer- und PerformerInnen aus Berlin: „Human Zone“
Wie eine Herde bewegen sie sich durch die Stadt, halten inne, verschmelzen mit der Archiktekur. Ein Impuls, und sie sind fort. „Human Zone“ irritiert. Vermeintlich bestehende Normen und Grenzen werden aufgehoben. An die Stelle von gesellschaftlichen Ästhetikvorstellungen treten natürlicher Bewegungsinstinkt und die Nutzung unseres gesamten Körperpotenzials. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird auf neue Wahrnehmungs- und Nutzungsmöglichkeiten des städtischen Umfelds und seiner Architektur gerichtet.
Rafaela Schwarzer und Daniel Gallardo: „Paarungszeit“
Die Zutaten sind schnell gefunden. Mann, Frau, Liebe, Streit und Versöhnung. Es entsteht eine ganz eigene Welt voll von Musik und Magie. Die Zuschauer bekommen Einblicke in eine wundervolle Liebesgeschichte in der nicht immer alles nur gut ausgeht. Es gibt Streitpunkte die jeder kennt, jedoch überraschen Rafaela und Daniel mit ungewöhnlichen Lösungsangeboten. Der Tisch, der eben noch ein Kinosessel war, ist im nächsten Moment ein Boxring. So möchte man den beiden am liebsten noch viel länger zuschauen.
Foto: Kaltstart
Text: (ot)