Ende gut, alles gut? Leonce und Lena landen auf dem Thron, die Heiratsplaner sind begeistert
Text: Christian Hanke | Foto: Sinje Hasheider
Sie planen die perfekte Hochzeit, die beiden geschniegelten Vertreter einer entsprechenden Agentur, und haben ihre liebe Müh und Not mit zwei königlichen Kandidaten: mit Leonce und Lena, den gelangweilten jungen Blaublütern aus Georg Büchners zauberhafter Komödie gleichen Namens. Im Ohnsorg-Studio natürlich „Leonce un Lena“, denn auch auf der kleinen Zweitbühne des Volkstheaters am Heidi-Kabel-Platz wird das Niederdeutsche gepflegt. Das spricht in Ingo Putz‘ gelungener Inszenierung aber nur das Dienstpersonal, verkörpert von Kristina Bremer und Holger Dexne, die in rasender Geschwindigkeit von einer Rolle in die nächste schlüpfen. Erst Heiratsplaner, spielen sie dann Leonces Geliebte Rosetta und Lenas Gouvernante, Leonces Weggefährten Valerio, seinen Vater König Peter und sind auch mal Stehlampe, Pflanze, Bild oder Standuhr. Ein gelbes Zettelchen auf der Stirn zeigt die jeweilige Rolle an. Grandios, wie sie durch das aus vielfach nutzbaren Kleiderballen bestehende Bühnenbild toben, wirbelnder Gegensatz zu den beiden schwermütigen Jugendlichen, die erst aus dem Leben scheiden wollen, aber dann doch noch die Liebe zueinander entdecken. Auch Hanka Schmidt und André Lassen überzeugen als königliches Paar und Jugendliche mit ihren Nöten, Sorgen und Freuden. Ein Stück, geschaffen für junges Publikum, umgeschrieben und eingerichtet von Ingo Putz und Cornelia Ehlers. Tatsächlich macht es allen Altersgruppen riesigen Spaß, den vier glänzenden Darstellern in dieser fantasievollen Inszenierung zuzuschauen!
Aufführungen bis zum 22. Februar, Ohnsorg-Studio, Heidi-Kabel-Platz 1