Alle Leute, die einen Wal aus Pappmaschee erwartet haben, werden enttäuscht, denn der Regisseur Antú Romero Nunes kann auch ohne Attrappen inszenieren. Es kommen lediglich mehrere großer Eimer und sehr viel Wasser zum Einsatz. Jeder kann sich ein eigenes Bild von dem Geschehen machen, da auf ein Bühnenbild komplett verzichtet wird.
Die Bühnenbearbeitung von „Moby Dick“ im Thalia Theater in Hamburg ist anders als die ganzen Filme, denn in dem Stück steht nicht die Jagd auf den „Weißen Wal“ im Vordergrund, sondern das Empfinden der Crew. Es gibt auch keine eindeutige Rollenverteilung, wie in den Filmen üblich: Als Kapitän Ahab spricht, tragen alle acht Schauspieler synchron seinen Text vor.
Die schauspielerische Leistung ist sehr beeindruckend. Nur als ein endloser Monolog anfängt, der gefüttert ist mit vielen Informationen über Wale, ist es sehr ermüdend. Dennoch: Das Theaterstück ist für echte Seeabenteurer, aber auch für nicht eingefleischte Entdecker genau das Richtige.
Fabian Angerstein
Niels-Stensen-Gymnasium, 8c