Text: Kathrin Friedrich | Foto: Christian Knecht
Während derzeit in den meisten Theatern Sommerpause herrscht, läuft im St. Pauli Theater eines der Stücke, die keine Auszeiten kennen: ein Musical. Mit „Monty Python’s SPAMALOT“ gelingt Regisseur Dominik Flaschka eine äußerst unterhaltsame Parodie auf das Musicalgenre.
Arthus (Eric Hättenschwiler) und sein Gefolgsmann Patsy (Fabio Romano) haben einige Schwierigkeiten, adäquate Ritter für die Tafelrunde zu rekrutieren und müssen sich jede Menge Fragen darüber gefallen lassen, wie im 10. Jahrhundert Kokosnüsse nach Britannien kommen konnten.
Mit Sir Bevedere (Flavio Dal Molin), Sir Lancelot (Tino Andrea Honegger), Sir Dennis Galahad (Nathanael Schaer) und Sir Robin (Roland Herrmann) finden sie schließlich doch vier mehr oder weniger tapfere Recken. Es hätten auch fünf werden können, denn Angela Merkel hätte sich gern angeschlossen, wurde jedoch einstimmig abgelehnt.
Wie von Monty Python gewohnt, geht es dann auf ziemlich schräge Weise auf die Jagd nach dem Heiligen Gral. Den Auftrag dazu gibt es natürlich von Gott, der von niemand Geringerem als Dieter Hallervorden dargestellt wird, wenn auch nur virtuell.
Von Klischeewitzen bis zu kritischen Tönen lassen die Ritter der Tafelrunde nichts aus. Der legendäre Kampf von Arthus gegen den schwarzen Ritter fehlt ebenso wenig wie die spöttelnden Franzosen oder die „Lady of the Lake“, die Marlen Oberholzer stimmgewaltig verkörpert.
Dass die Artussage dabei stellenweise neu interpretiert wird, Lancelot nicht Guinevere, sondern Herbert befreit und es ein Happy End gibt, kann bei dieser urkomischen Interpretation niemanden stören. Die Ritter der Kokosnuss sind nicht nur als Film unterhaltsam, sie machen auch als Bühnenmusical Spaß und liefern einen äußerst unterhaltsamen Abend.
Aufführungen bis 14. September täglich außer montags, St. Pauli Theater, Spielbudenplatz 29,
Tickets ab 19,90 Euro, Tel. 47 11 06 66