Schülerkritik

Auf eigene FAUST (Fundus Theater)

Ambrella Figurentheater im Fundus Theater

Mephisto verspricht Faust das Wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Obwohl er eigentlich nur ein kleiner Pudel an Fäden ist, der mal vergisst, dass er eigentlich nicht sprechen, sondern nur Bellen kann. Außerdem wird er von der Puppenspielerin auch als Kasper und jugendlicher Wegbegleiter Fausts dargestellt.

Am 26. Februar spielte im Fundus Theater Heike Klockmeier unter Regie von Ditmar Staskowiak mit Hilfe von Ausstatter Jürgen Maaßen als Ambrella Figurentheater ,,Auf eigene Faust“. Das Bühnenbild versetzt einen direkt in die Zeit des Fausts, da es aussieht wie eine Puppenspielerkutsche. In dieser spielte Klockmeier mit sehr detailreichen, feinmechanischen Marionetten und diversen anderen Puppen wie z.B. Gott, der nur aus Bart mit einem Auge besteht, oder das Gewissen des Gretchens, das auf Stelzen läuft, oder dem klassischen Kasperle. Durch diese abstrakte und humorvolle Darstellung des „Fausts“ von Goethe, die einen Bruch der Erwartungen des Zuschauers entwickelt, ist man an das Bühnengeschehen gefesselt. Der Humor bezieht sich teils auf die heutige Zeit wie z.B. auf „Wetten dass …“, die Pleite von Griechenland und die Darstellung der Kirche als gierig. Trotz dieser Abschweifungen bleibt der rote Faden nah bei Goethe durch Reime und Texte aus dem Original. Mir persönlich gefiel die Vorstellung sehr gut, da sie für Ältere als auch für Junge bzw. Jugendlichen eine fesselnde, spannende und lustige alternative zum klassischen Theater ist.

Auf eigen Faust empfiehlt sich denen, die Freunde der Verfremdung sind und sich darauf einlassen können, sich Faust anzuschauen, ohne Faust zu erwarten.

Justin Elmquist
Ida Ehre Schule, 11. Klasse

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