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Bis der Arzt kommt

Das Schiff
Bis der Arzt kommt

Den Großmeistern des Deutschen Humors gewachsen: Christine Jensen und Frank Roder

Text: Hans-Peter Kurr

Hamburgs einziges seetüchtiges Theaterschiff, das vor über drei Jahrzehnten von Eberhard Moebius und seiner Frau Christa umgerüstete „Schiff“, bot von Anbeginn ein spannendes, abwechslungsreiches Programm. Dort, wo die ehemals Großen wie Richard Münch oder Gert Fröbe ihre Zuhörer entzückten, geschieht dies nach wie vor: Die Namen derer, die das Programm seit der Übernahme des Schiffes durch die Familie Schlesselmann und den Künstlerischen Leiter Michael Frowin mitgestalten, lauten selbstverständlich anders, ihre künstlerische Qualität entspricht aber der ihrer namhaften Vorfahren.

Die Fülle der Veranstaltungen erlaubt es hier nicht, auf jede einzelne würdigend einzugehen. Deshalb sollen Höhepunkte herausgestellt werden. Das neue Programm „Bis der Arzt kommt“ ist ein solcher:

Das hochprofessionelle und ungemein ehrgeizige Team Christine Jensen, Christoph Wiatre und Frank Roder haben sich, mithilfe ihrer buchschreibenden und inszenierenden Kollegin Julia Schmidt, auf die Reise begeben „zu den Gipfeln des deutschen Humors“, sozusagen von Tucholsky bis Ringelnatz (selbst die hier allerdings vertonten „Altonaer Ameisen“ fehlen nicht). Die launige Art des Terzetts, die sogar anhält, wenn die Jensen versehentlich, aber sehr charmant vom Stuhl fällt (tatsächlich versehentlich!), springt denn auch bereits in den ersten Minuten auf das Publikum über. Kein Wunder, dass der Abend mit dem Untertitel „Texte und Lieder von einigen Großmeistern des Deutschen Humors“ in einem regelrechten Beifallsturm endet.

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