Kritik

Hamburger Theaterfestival 2012
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Hamburger Theaterfestival 2012

Ein Rückblick

Es begann mit dem innovativen, choreographierten Konzert „Human Requiem“ von Jochen Sandig auf der Baustelle der Elbphilharmonie und es endete mit der arrivierten „Möwe“ des verstorbenen Jürgen Gosch auf Kampnagel. Bei ersterem wurde das Foyer der Noch-immer-Baustelle in luftiger Höhe zum Bauch der Gefühle. Auf dem grünen Rasen unter der Betonkuppel wurden die Zuschauer zum Teil des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms.  […]

Match
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Match

Hamburger Kammerspiele

Ein junges Ehepaar besucht den 60-jährigen ehemaligen Balletttänzer und Choreografen Tobi. Lisa, die junge Frau, gibt vor, ihn für eine Doktorarbeit über die Ballettszene in den USA interviewen zu wollen. Doch schon bald mischt sich ihr latent aggressiver Mann Mike in das Gespräch ein, und es stellt sich heraus, dass das Paar ein anderes Anliegen hat: Mike möchte herausfinden, ob Tobi sein Vater ist. […]

Der Vorname oder Zu Gast bei guten Freunden
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Der Vorname oder Zu Gast bei guten Freunden

Deutsche Erstaufführung im Schauspielhaus

Ein weiterer Erfolg auf dem „Spielfeld“ des Deutschen Schauspielhauses: Die erkennbar auf den Spuren Edvard Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ daherstapfende schwarze Komödie „Der Vorname oder Zu Gast bei guten Freunden“, deren zunächst vergnüglicher Auslöser der Streit über den Vornamen eines ungeborenen Kindes ist. So etwas können im europäischen Autorenkreis nur Franzosen verfassen, […]

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Wir dürfen alles…

Alma Hoppe Lustspielhaus

„Wir dürfen alles…“ behaupten die beiden bekannten Köpfe vom Alma Hoppe Lustspielhaus: Nils Loenicker und Jan-Peter Petersen bündeln in ihrem jüngsten Programm die bissigsten Boshaftigkeiten aus den vergangenen Jahren, bereichert um neue Spitzen – ein Best-Of ist schließlich Chefsache. […]

Die Asyl-Monologe
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Die Asyl-Monologe

Gastspiel im Rahmen des Festivals Eigenarten, Thalia Theater (Nachtasyl)

Man kennt Zeitungsberichte von Menschen, die abgeschoben werden sollen, da ihre Asyl-Anträge abgelehnt wurden. Oft sind es gut integrierte Jugendliche und ihre Familien, denen droht, plötzlich aus ihrem Umfeld herausgerissen zu werden. Geschichten, die Kopfschütteln und Empörung auslösen und doch aus Papier sind und am nächsten Tag bereits von anderen Nachrichten verdrängt werden. […]

Die Säuferin
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Die Säuferin

M&M Bar, Hotel Reichshof

Man sitzt an der Bar und denkt sich nix Besonderes. Plötzlich fängt die Frau neben einem an zu plappern. Etwas zu laut, als dass es ein Selbstgespräch sein könnte. Die Gespräche ringsum verstummen. Sie erzählt. Sie hat Aristoteles gelesen. Sie säuft. Und betrachtet sich selbst: „Es dauert nicht lange und die Flasche liegt in der Hand. Automatisch, ohne Pathos, ohne Emotion. Sie liegt einfach da, […]

Stallerhof
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Stallerhof

Hamburger Thearterfestival zu Gast im Schauspielhaus

„Die Hamburger können lachen und denken gleichzeitig“, schmeichelte Matthias Hartmann, Intendant des Wiener Burgtheaters, anlässlich des ersten Gastspiels seines Hauses beim Hamburger Theaterfestival dem Publikum. Beim zweiten Auftritt der „Burg“ konnten die Zuschauer nun lachen und weinen: „Stallerhof“ […]

Unkel Wanja
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Unkel Wanja

Ohnsorg Theater

Onkel Wanja liegt auf dem Sofa, mit dem Rücken zum Publikum. Irgendwann fällt er hinunter, berappelt sich mühsam. Ein Mann am Boden, ohne Hoffnung. Aber er steht auf und macht weiter. So beginnt die erste Tschechow-Inszenierung am Ohnsorg Theater: „Unkel Wanja“, die plattdeutsche Variante von „Onkel Wanja“ in der Regie von Michael Bogdanov. […]

Ödipus
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Ödipus

Deutsches Schauspielhaus

Der Beifall war stark, anhaltend, jubelnd. Auch an zuweilen unverständlichen Lachern fehlte es nicht: zum Beispiel, wenn Kreon sich ohne Not selber den Habitus eines Krüppels aneignet. Die Rede ist von der Schauspielhauspremiere eines der bedeutendsten Bühnenwerke, das in der Theaterliteratur existiert, dem „Ödipus“ des Sophokles. […]

Aus und Tagein
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Aus und Tagein

Hamburger Sprechwerk

Als Kunst-Installation im Rahmen der Kasseler „documenta“ würde das Bühnen-Experiment „Aus und Tagein“ ausgezeichnet passen, ob es auf der Bühne des Off-Theaters Hamburger Sprechwerk die Zuschauer ausreichend in den Bann ziehen kann, bleibt abzuwarten. Die Premiere wurde jedenfalls – gewiss mehrheitlich von Freunden, Verwandten und Kollegen – bejubelt. […]