Text: Sören Ingwersen | Foto: Tobias Gloger
Kaum zu glauben: Nach dem Abgesang des Kommunismus erobert dessen Mastermind die Musical-Bühne. „Comeback! – Das Karl-Marx-Musical“ heißt das schräge Pop-Rock-Spektakel aus der Feder von Prinzen-Sänger Tobias Künzel, Autor Maximilian Reeg und Moderator Steffen Lukas, das bei seiner Premiere im Monsun Theater begeistert umjubelt wurde. Dabei ist die Geschichte selbst für hartgesottene Trash-Fans eine Herausforderung: Ein junger Mann wird irrtümlich für den Geist von Karl Marx gehalten und von Finanzhaien bedrängt, dessen Krisentheorie zu widerrufen, um so die Krise selbst zu bezwingen.
Trotz logischer schwächen, vieler Klischees und Songs, denen es leider oft nicht gelingt, die Plattitüde zu umschiffen, gibt es einiges zu lachen. Regisseurin Lea Fischer leitet ihr hochmotiviertes Ensemble mit so leichter und sicherer Hand, dass man glaubt, in einem Louis-de-Funès-Film gelandet zu sein. Das hektische Gebaren und Grimassieren von Tilman Madaus als verzweifelter Banker, seine ebenso komische wie verführerische russische Putzfrau (Dominique Aref), ein kokett posierendes weibliches Gesangstrio und zwei Musiker an Gitarre und Keyboard sind nur einige der Zutaten, die dieses „Comeback“ zu einem sehr speziellen Vergnügen machen.
Weitere Aufführungen: 7., 8., 12.–15., 18.–21. u. 25.–28.2., jeweils 20 Uhr, Monsun Theater,
Karten 26,50 Euro, Tel. 390 31 48