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Elefant macht Katzenwäsche

„Kann ich alleine!“, Moving Puppets in der Hamburger Puppenbühne
Kann ich alleine!

„Wer bist du denn?“, fragt Elefant Bobo.

Am Sonntag, dem 4. März, hatte das neue Stück von Andrea Schulz Moving Puppets Premiere im Haus Flachsland an der Dehnhaide. Im voll besetzten Saal der Hamburger Puppenbühne erlebte das junge Publikum die Geschichte von der Freundschaft zwischen Bobo und Grünauge (Regie: Wolfgang Buresch).

Bobo ist ein junger, etwas verwöhnter Elefant. Alle kümmern sich um ihn. Das kann manchmal ganz schön lästig sein. „Ich will nicht immer müssen“, brummt Bobo vor sich hin, als keiner zuhört, „nur wenn ich will.“ Seine Elefantentante Naki will, dass er sich wäscht. Onkel Kawango, der Strauss, lehrt ihn das Spurenlesen. Onkel Kawumba, das Flusspferd, will ihm das Schwimmen beibringen. Und Tante Bekeke, die Giraffe, lauscht dem Wind.

Doch Bobo will endlich mal eigene Wege gehen. Als er an der Wasserstelle das kühle Nass mit seinem Rüssel herumspritzt, anstatt hineinzutauchen, kichert es im Gehölz. Hervor tritt Grünauge. „Du wäschst dich ja komisch!“, findet die junge Schleichkatze, die sich im Unterschied zum Elefanten schon allein durchs Leben schlägt. Damit beginnt eine Freundschaft, die mit teilweise sehr witzigen und kindgemäßen Dialogen vorankommt. „Ach du grünes Auge!“, seufzt die Schleichkatze so manches Mal, wenn Bobo mal wieder keine Ahnung zu haben scheint. Ein tosender Sturm und der kuschelige Unterschlupf in einer Höhle bringt die beiden einander näher. Am nächsten Morgen finden sie ein geheimnisvolles Ei. Schließlich bilden sie sogar eine junge Patchwork-Familie, nachdem ein kleines Wesen aus dem geheimnisvollen Ei gekrochen ist.

Jede der Tischfiguren hat ein kleines musikalisches Motiv (Musik: Christoph Kähler), das aus dem Off ihr Erscheinen begleitet. Puppenspielerin und Erzählerin Andrea Schulz verleiht ihnen jeweils eine unverwechselbare Stimme. Dabei unterstreicht die Bandbreite ihrer stimmlichen Modulation den Charakter der jeweiligen Tierfigur und erleichtert dem jungen Publikum das Zuhören.

Wenn die einst an der Ernst-Busch Hochschule für Schauspiel in Berlin ausgebildete Figurenspielerin in den dunklen Hintergrund greift, um die Figuren auszutauschen, kommt keinerlei Hektik auf. Auch die winzigen Umbauten auf dem Tisch sind sichtbar, ohne dass die märchenhafte Atmosphäre dabei verloren ginge. „Kann ich alleine!“ ist ein schönes und fröhliches Figurentheaterstück, das Kindern ab vier Jahren zeigt, warum es gut ist, nicht immer alles allein zu machen und dabei trotzdem selbstständig zu werden.

Kleine Randbemerkung: Es ist schade, dass der Witz des hübschen, blauen Vogels auf seinem sächsischen Idiom beruht. Immer auf die armen Sachsen …

Text: Angela Dietz
Foto: Moving Puppets

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