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Eloise und die Vampire

Opera stabile
Eloise und die Vampire

Eloise (Sina Irmak) hat Berührungsängte: Vampir-Papa Volhek (Sebastian Schub) sitzt ihr im Nacken

Text: Sören Ingwersen | Foto: Brinkhoff/Mögenburg

Es beginnt mit einem düsteren Deal: Wenn der Vampir Volhek der Königin eine heiß ersehnte Tochter schenkt, darf er im Gegenzug ihre vier Söhne in sein Gefolge aufnehmen. Die Königin hofft, dass der Vater ihrer Kinder seine Forderung nicht ganz ernst meint. Aber Untote verstehen leider keinen Spaß.

„Eloise und die Vampire“ heißt die Kinderoper des englischen Komponisten Karl Jenkins, von der eigens für die Reihe „Opera piccola“ der Hamburgischen Staatsoper eine Neufassung eingerichtet wurde. Frei nach dem Grimmschen Märchen „Die sieben Raben“ erzählt das Stück die Geschichte der 15-jährigen Eloise, die sich allein auf den Weg macht, um ihre Brüder aus dem Bannkreis des bösen Volhek zu befreien.

Kerstin Steebs erste Inszenierung an der Hamburgischen Staatsoper setzt in diesem mit Schülerinnen und Schülern besetzten Stück auf einfache, vielleicht zu einfache Bühnenmittel (Bühnenbild: Franziska Riedmiller): Ein weißes Iglu-Zelt steht für die lichte Welt der Königin mit ihrer Tochter Eloise und den vier Höflingen. Oben auf dem schwarzen Steg befehligt der fiese Volhek seine Vampir-Gang in den Kletterseilen, sofern er nicht gerade auf dem Skateboard unterwegs ist.

Sebastian Schub stattet den Herrscher der Finsternis mit beachtlichem Stimmvolumen aus. Auch Féline Rathke hat als Königin ihre Gesangspartien gut im Griff. Den Stimmverlust der Hauptfigur Eloise – sie wird über längere Zeit stummgehext – kann Sina Irmak durch ihr ausdrucksstarkes Spiel mühelos überbrücken. Auch die anderen Darsteller finden sich in der schmissigen, leider allzu sehr dem Musicalstil verhafteten Klangwelt des Karl Jenkins gut zu recht. Dies liegt nicht zuletzt an der mitreißenden, gut austarierten Begleitung des Jugendorchesters unter der Leitung von Benjamin Gordon. Dass die 7 Musiker und 18 Darsteller an diesem Abend – ganz ohne elektronische Gesangsverstärkung – Beachtliches geleistet haben, davon zeugte auch ein begeisterter Schlussapplaus.

Weitere Aufführungen: 15.2., 18 Uhr; 16.2., 14.30 + 18 Uhr; 17.2., 16 Uhr; 22.2., 18 Uhr; 23.2., 14.30 + 18 Uhr; 24.2., 16 Uhr.

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