Ist die Oper „Faust“ wirklich so gelungen und großartig, wie manche sagen? Für manche, die einen langen Atem haben, ist es ein gelungenes Stück in der Hamburger Staatsoper. Aber für Jüngere wie Siebtklässler ist es eher uninteressant.
Das Stück beginnt mit dem anfänglich deprimierten Wissenschaftler und Forscher Faust (Marcello Giordani), der danach strebt zu wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält, ohne auf herausragende Ergebnisse zu kommen. Da Faust im fortgeschrittenen Alter ist, beschließt er, einen Pakt mit dem Méphisto (Tigran Martirossian) einzugehen, der dafür sorgt, dass der Wissenschaftler seine Jugend zurückerhält. Er beginnt eine Beziehung mit Marguerite (Hayoung Lee), welche scheitert, und seine Geliebte wird als Kindermörderin hingerichtet.
Mit Hilfe von zwei Schiebewänden gelingt es Méphisto, verschiedene Szenarien für das Publikum zu zeigen. Durch die Türen links und rechts kann Méphisto verschiedene Leute, ob sie wollen oder nicht, hereinholen. Das Bühnenbild von Wolfgang Gussmann ist mit einem großen Stuhl in der Mitte, zwei grauen Schiebewänden und ein paar rosafarbenen Tulpen sehr einfach gemacht. Grautöne bestimmen größtenteils das Bühnenbild. Einige Gegenstände treten überdimensional groß in Erscheinung, wie z. B. der Stuhl und die Tulpen. Dadurch gewinnt das Bühnenbild etwas an Abwechslung.
Die Kostüme der Schauspieler unterstützen weitgehend das farblose Bühnenbild. Méphisto trägt einen schwarzen Anzug mit rot angemaltem Gesicht. Faust sieht man in Weiß, während Gretchen ein rosafarbenes Puppenkleid trägt. Die meisten tragen eine Puppenmaske, weil Méphisto sie wie Marionetten bewegen kann, da er alle Fäden in seiner Hand hält.
Die schauspielerische Leistung der Akteure ist gut. Die Darsteller spielen und singen ihre Rollen schön und setzen damit das Stück gut um. Es gibt niemanden, der dabei sehr herausragt. Insgesamt ist die Inszenierung von Andreas Homoki gelungen und für etwas ältere Zuschauer weiter zu empfehlen.
Eric Biallas
Niels-Stensen-Gymnasium