Schülerkritik

Faust (Staatsoper)

Staatsoper Hamburg

Die Oper „Faust“ von Charles Gounod nach dem Drama „Faust I“, geschrieben von Goethe, inszeniert von Andreas Homoki in der Hamburgischen Staatsoper, handelt vom alten, wissbegierigen Faust, der nach der Antwort auf die Frage, was die Welt im Innersten zusammenhält, sucht und schier verzweifelt.

Nach einem Suizidversuch findet ihn der in einen Pudel verwandelte Teufel Méphistophélès, der ihm einen Pakt anbietet: Wenn Méphisto ihm die Freude am Leben wiedergibt, so muss Faust ihm seine Seele versprechen. Pakt geschlossen und Faust verjüngt. Durch die Stadt ziehend erblickt Faust das junge Mädchen Marguerite, in welches er sich verliebt. Durch seine neue Erscheinung gewinnt er sie für sich und verbringt die Nacht mit ihr. Um diese ungestört zu haben, verabreicht Marguerite ihrer Mutter eine Überdosis Schlaftabletten mit verheerenden Folgen. Als Marguerite erfährt, dass sie unehelich schwanger ist, will sie das Kind sofort abtreiben. Jedoch reden ihr Bruder und Gott dabei auch noch ein Wort mit.

Das Bühnenbild und die Kostüme wurden von Wolfgang Gussmann und das Licht von Franck Evin übernommen. Marguerite, gespielt von Hayoung Lee, wird durch ein Puppen-kleid, später ein blutiges, Zöpfchen und Regenstiefeln als ein junges, verspieltes Mädchen dargestellt. Faust, gespielt von Marcello Giordani, trägt anfangs ein schlichtes, schwarzes Outfit mit Umhang, später, als er verjüngt wird, einen weißen Anzug. Und der Teufel, Méphisto, gespielt von Tigran Martirossian, trägt das ganze Stück über einen schwarzen Anzug.

Das dunkle Bühnenbild setzt sich aus einer Bühne mit zwei Halbkreisen als Wände und einer drehbaren Bühne in der Mitte zusammen. Aber zwei Türen an beiden Wänden, die öfters geöffnet werden, lassen ab und zu weißes Licht rein. Die drehbare Bühne wird von Fausts Hand geöffnet und geschlossen, lässt je nach Belieben die Bühne mal kleiner, mal größer, erscheinen und ins Innere blicken. Innen stehen überdimensionale Möbel, wie z. B. ein großer Stuhl oder Blumentöpfe.

Die dramatische Musik wird von den Philharmonikern Hamburg geliefert und passt zu jeder Szene. Die Musik und der Gesang waren ausreichend laut. Etwas kritisch ist die Tatsache, dass der Text auf Französisch ist und man somit immer oben auf die Leiste schauen muss, um den Text zu verstehen. Auch das Licht war langweilig: immer gleich schien es.

Drama pur! Einen Besuch, egal ob für alte Opernhasen oder Neulinge, ist diese Inszenierung auf jeden Fall wert.

Annika Laurenz
Niels-Stensen-Gymnasium, 7c

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