Schülerkritik

Faust (Staatsoper)

Staatsoper Hamburg

Hamburg: Wenn man als 13-jähriger Schüler in die „Faust“-Oper geht, muss man sich einige Fragen stellen: Wie wird sie inszeniert sein? Wie kann so ein Drama überhaupt als Oper gespielt werden? Kann man Rückschlüsse ziehen?

In „Faust“ geht es um einen Professor, der sein Lebensziel noch nicht erreicht hat und deshalb einen Pakt mit dem Teufel schließt. Dieser lässt ihn jünger aussehen und er verliebt sich in ein junges Mädchen Namens Marguerite. Marguerite wird schwanger und tötet ihr Kind, woraufhin sie eingesperrt wird. Als Faust sie retten möchte, kommt sie nicht mit und wendet sich Gott zu, so werden ihr ihre Sünden erlassen.

In der Andreas Homokis Inszenierung dieser Oper von Charles Gounod für die Hamburgische Staatsoper kann man der Geschichte zum größten Teil gut folgen. Der laute und sehr gut zu verstehende Gesang der Hauptrollen ist wichtig für dieses sehr schwierige Stück, denn dadurch wird die Wichtigkeit der Hauptrollen deutlich. Die Arie der Marguerite (Hayoung Lee) wird mit viel Applaus beschenkt, sie ist sehr ausdrucksstark und gefühlsnah. Auch Méphisto (Tigran Martirossian) meistert seine Rolle durch guten Gesang und mit einer starken schauspielerischen Leistung, die durch das ständige Öffnen der beiden Bühnentüren unterstützt wird. Hierdurch wird verdeutlicht, dass er die Fäden in der Hand hält. Faust (Giuseppe Fillianoti) ist in seiner Rolle sehr gut, vor allem, weil er sie sehr laut und offen singt und eine in jeder Situation überzeugende schauspielerische Leistung zeigt. Seine Arie wurde mit „Bravo, Bravo“-Rufen vom Publikum bejubelt.

Das Bühnenbild und die Kostüme von Wolfgang Gussmann sind zum größten Teil dunkelfarbig und heben sich nicht stark voneinander ab. Nur die Kostüme Marguerites, welche Rosa trägt, und Fausts, welcher einen hellen silberfarbigen Anzug trägt, heben sich vom Volk und dem Bühnenbild ab. Die Musik ist zum größten Teil dramatisch und passt deshalb sehr gut zum Stück. Die Oper ist in Teilen interessant inszeniert, ist aber lang und nicht unbedingt für Schüler der siebten Klasse geeignet.

Emil Pfafferott
Niels-Stensen-Gymnasium, 7c

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