Text: Sören Ingwersen | Foto: Krafft Angerer
Kreischen im Zuschauerraum des Thalia Theaters, als es dunkel wird. Schon die bloße Erwartung des Grusels lässt die Kinderherzen höher schlagen bei der Premiere von „Geisterritter“. Es dauert auch nicht lange, da schlackert ein riesiges Skelett mit rotglühenden Augen von der Bühnendecke, begleitet von Geisterritter Charles Stourton (Sandra Flubacher). Abgesehen hat er es auf den elfjährigen Jon (Sven Schelker), der gerade in das alte Internat eingezogen ist.
Jon, Mitschülerin Ella (Franziska Hartmann) und einem weiterer Geisterritter (Julian Greis) nehmen den Kampf gegen den ungemütlichen Gesellen auf und werden tatkräftig unterstützt von Ellas Großmutter. Die beschäftigt drei Riesenkröten als Servicekräfte und hat mit Axel Olsson einen herrlich komischen Darsteller. Überhaupt halten sich Komik und Grusel die Wage in Christina Rasts einfallsreicher Inszenierung. Szenenapplaus gibt es, als Ella einen tumben Geist überlistet, und als sie und Jon einen ersten zarten Kuss austauschen. Denn auch das Herz spielt in dieser rundum gelungenen Bühnenumsetzung von Cornelia Funkes neustem Roman eine wichtige Rolle. Mehr wird nicht verraten.