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He.She.Trash.Zwei

Monsun Theater
He.She.Trash.Zwei

Im Dauerclinch: Frau (Kristina Krieger) und Mann (Jan Katzenberger)

Foto: Alexander Gelwer | Von Birgit Schmalmack

„Und falls du mich jemals verlassen solltest, werde ich dich töten.“ „Ich werde dich töten, bevor ich dich verlasse.“ In ihrer „Liebeskathedrale“, ihrem noch nicht abbezahlten Endreihenhaus, verkeilen sich die beiden namenlosen Sie (Kristina Krieger) und Er (Jan Katzenberger), eine Schauspielerin und ein Werbetexter, immer wieder in einer allumfassenden Hassliebe ineinander. Sie können weder mit noch ohne einander. Ohne den ganzen Ballast von monogamen Besitzdenken und unemanzipierter Rollenaufteilung wollten sie ihre ganz moderne Liebesbeziehung aufbauen und finden sich nun im Dauerclinch ihrer widerstreitenden Sehnsüchte, Bedürfnisse und Ansprüche wieder. So mutiert der „niedliche Häuptling“ in Sekundenschnelle zum „abgedankten Psychokrüppel“ und die „orientalische Prinzessin“ zur „dreckigen Nutte“. Je nach eigener Gefühlslage wird die „Aneinanderreihung der intergalaktischen Momente des Ineinanderfließens“ zur „allumfassenden Sinnestäuschung“ und sind doch nur zwei perspektivisch unterschiedliche Betrachtungsweisen derselben Erfahrung.

Autor und Regisseur Loil Neidhöfer bringt für sein Stück unverkennbar umfassende Kenntnisse über die menschliche Seele aus seiner therapeutischen Arbeit mit ein. Er raubt dem Zuschauer jede Illusion über die Liebesfähigkeit des Menschen. Er operiert am offenen Herzen und offenbart all die kleinkrämerischen, rachsüchtigen, nachtragenden, missgünstigen und egoistischen Grundzüge des Menschen, die ihn im Sumpf des Allzumenschlichen stecken bleiben lassen. Oder wie Sie am Ende gesteht: „Du bist krank, aber ich bin noch viel kränker als du. Ich fühle nichts mehr.“ Dieses lebenskluge Stück über die Unfähigkeit zu lieben schockiert und fordert auf intelligente Weise zum Beweis des Gegenteils heraus.

 Weitere Aufführungen: 16.1., 17.1., 26.3., 27.3. u. 28.3., jeweils 20 Uhr, Monsun Theater

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