Foto: Dahlhaus&Compes
Paris, 1942: Louise kommt von der Schule nach Hause und wird festgenommen. Ein blödes Missverständnis, das sich hoffentlich bald aufklären wird. Denkt sie. Wenn sie aus dem Gefängnis kommt, wird sie was zu erzählen haben, von Diebinnen, Huren und tätowierten Hakenkreuzen. Louise wartet, hofft und schreibt. Am Ende ihres letzten Briefes steht: „Kopf hoch und bis bald.“
Im Februar 1943 wird die 18-jährige Louise Jacobson in Auschwitz umgebracht. Im Jahre 1989 entschied sich Nadia Kaluski-Jacobson, die 32 erhaltenen Briefe ihrer Schwester Louise „aus der Vergessenheit zu holen“. Mit Unterstützung von Serge Klarsfeld (Präsident der Vereinigung der Söhne und Töchter der deportierten Juden Frankreichs) wurden die Briefe, ergänzt durch zeitgeschichtliche Informationen, als Buch veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt. Unter der Regie von Alain Gintzburger kamen die Texte erstmalig 1990 in Paris auf die Bühne, es folgten weitere Aufführungen, u.a. von Jugendtheatern in Deutschland und der Schweiz.
kirschkern & COMPES: „Ihr Lieben viel zu weit entfernten“; szenische Lesung; ab 15 Jahre; Lichthof Theater; 7.11., 11 + 19.30 Uhr; 8.11., 11 Uhr; Kartentelefon: 040-855 00 840; www.lichthof-hamburg.de
Buchvorlage:
„Ihr Lieben, viel zu weit entfernten“ – Eine kurze Jugend in Frankreich 1942, Die Briefe der Louise Jacobson. Erschienen im Theaterstückverlag Brigitte Korn-Wimmer & Franz Wimmer, München 1996