Text: Dagmar Ellen Fischer | Foto: Fliegende Bauten
Im Tango durfte der Mann noch uneingeschränkt sagen, wo es lang geht. Doch nun ist auch diese vorletzte Domäne dahin – „La Femme Tango“ ist eine großartige Show über den erotischsten aller Tänze und fest in Frauenhand. Choreografin Yanina Fajar und zwei weitere Tänzerinnen bespringen ihre Partner selbstbewusst oder initiieren aufregende Paarungsrituale. Sobald zwei Körper sich nähern, erzählen sie eine Geschichte, mal poetisch oder aggressiv, dann wieder urkomisch oder tieftraurig. Beziehungsdrama und Zickenkrieg werden auf der Tanzfläche ausgetragen, da fliegt ein Bein samt Schuh mit sehr spitzem Absatz Richtung Rivalin. Niemand begnügt sich mit Tango pur, Stilelemente aus Akrobatik und Ballett bereichern den zweistündigen Abend. Zum ersten Mal ist die Truppe aus Buenos Aires in Deutschland zu Gast, begleitet von den Ausnahmemusikern des „Quatrotango“; auch deren Klangteppich wagt sich musikalisch weit vor und damit weg vom bekannten Vier-Viertel-Modul. Die letzte Domäne des Mannes? Er hebt Sie in schwindelerregende Höhen und lässt sie sanft wieder auf dem Boden landen.
Vorstellungen bis 2.3., tgl. 20 Uhr (So. 19 Uhr), Fliegende Bauten, Glacischaussee 4,
Karten ab 29,90 Euro, Tel. 01806-04 04 24