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Legende von Opa aufgefrischt

„Opa warrt verköfft“, Ohnsorg Theater
Opa warrt verköfft

Peter Fiesebarg (Frank Grupe, l.) ahnt nicht, dass Opa (Uwe Friedrichsen) ihn übers Ohr haut.

Opa ist eine Plage. Der Schwiegervater von Bauer Kulenkamp macht alles kaputt, ärgert das Hofpersonal und lacht sich darauf einen. Und weil Hannes Kulenkamp Geldsorgen hat, willigt er ein, als sein Nachbar Fiesebarg ihm ein ungewöhnliches Angebot macht: Der gerissene Großbauer kauft dem klammen Nachbarn den Großvater für 1000 Mark ab, ist ihm doch zu Ohren gekommen, dass Opa zwei Häuser besitzt.

Dieser Menschenhandel steht im Mittelpunkt von Franz Streichers Schwank „Opa warrt verköfft“, mit dem das Ohnsorg Theater die Saison 2012/13 eröffnete. Das Stück des Österreichers Streicher ist in vielen Dialekten ein Hit. 1939 übertrug es Richard Ohnsorg ins Niederdeutsche. Seither hat es an dem nach ihm benannten Theater schon viermal reüssiert. Auch Henry Vahl glänzte in der Titelrolle.

Jetzt verkörpert Uwe Friedrichsen den pfiffigen Senior, der sich gern verhökern lässt, müssen sich Fiesebarg und seine Frau doch aufopferungsvoll um ihn kümmern, denn die wollen ihn schließlich beerben. Ganz nebenbei arrangiert Opa außerdem eine Ehe zwischen seinem Enkel Schorsch und Fiesebargs Tochter Eva. So langsam wandelt sich Opa vom Quälgeist zum geschickten Strippenzieher mit anständigen Motiven. Doch besitzt der alte Mann überhaupt zwei schöne Anwesen? Um diese Frage hat der routinierte Autor einige überraschende Wendungen in sein Stück eingebaut, die für Hektik und Aufregung auf der Bühne sorgen.

In der Regie von Ohnsorg-Routinier Wilfried Dziallas brilliert Uwe Friedrichsen mit Lausbubenschalk, Wortwitz und Durchtriebenheit – eine Idealbesetzung für den berühmten Opa. Großartig auch Frank Grupe als oberfieser Fiesebarg, immer am Rande der Karikatur. Aber in dieser aberwitzigen Geschichte passt es. Den alten Schwank hat das Ohnsorg-Team mit einigen neuen Texten behutsam aufgefrischt, sodass er gar nicht altbacken daherkommt. Platt ist übrigens nur die Sprache, nicht der Humor.

Text: Christian Hanke
Foto: Maike Kollenrott

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