Schülerkritik

Moby Dick (Thalia Theater)

Thalia Theater

Eine Reise durch die Gefühlswelt der Mannschaft und sogar Passagen zum Schmunzeln erwarten einen in der Bühnenbearbeitung von Hermann Melvilles „Moby Dick“. Der einbeinige Kapitän Ahab jagt mit blindem Hass den weißen Wal, der ihn lebenslang zum Krüppel gemacht hat. Antú Romero Nunes schaffte es, mit einem schlichten, in schwarz gehaltenen Bühnenbild trotzdem das Publikum zu beeindrucken. Doch klappt dies das komplette Stück über?

Das schwarz gehaltene Bühnenbild ist einfach der leere Bühnenbereich des Thalia Theaters. Jedoch kommt dank der wenigen Requisiten wie den Windmaschinen, dem „Walblut“ und dem „Regen“, dargestellt durch kübelweise Wasser, das teilweise gefärbt wurde, garantiert keine Langeweile auf. Im Gegensatz zum Film aus den 50er Jahren bezieht sich die Bühnenbearbeitung nicht auf den Walfang im praktischen, sondern im theoretischen Sinne. Auch gibt es keine bestimmte Rollenverteilung, wie es sonst in Filmen der Fall ist.

Die acht Schauspieler sind bis zum Schluss die einzigen, die sich auf der Bühne aufhalten. Ohne Pause vollbringen sie eine hervorragende Leistung, trotz schwer zu merkender Monologe wie dem von Jörg Pohl. Die schlichten Kostüme sind kein Problem, denn der Zuschauer ist gezwungen, sich auf die Handlungen auf der Bühne zu fokussieren, die in den zwei Stunden kein bisschen an Spannung verlieren.

Am Ende wird die Bühne von wahnsinnig vielen Menschen geflutet und die Gespräche vermischen sich zu einem Wirrwarr aus Erzählungen in verschiedenen Sprachen. Man versucht sich vorzustellen, was dort geredet wird und man versucht aus den Gesten etwas zu deuten, doch dies soll jeder selbst tun. Es lohnt sich das Stück „Moby Dick“ zu besuchen, denn es ist ein schöne Bühnenbearbeitung, die einem selbst noch nach dem Stück zum Denken anregt.

Laura Jochim, Mihaela Subasic & Sarah Maria Widera
Niels-Stensen-Gymnasium, 8c

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