Ein Schiff. Eine Mannschaft. Ein hasserfüllter Kapitän und Moby Dick. Eine gefährliche Reise durch die Weiten der Meere und das nur, um den weißen Wal Moby Dick zu fangen, der Kapitän Ahab einst das Bein abriss.
Im Hamburger Thalia Theater inszeniert Antú Romero Nunes nach dem Roman von Herman Melville, seinerseits inspiriert vom Alten Testament, den Werken Shakespeares und den Geschehnissen seiner Zeit, „Moby Dick“. Anders als im Roman bezieht sich die Bühnenbearbeitung auf die Gedanken und Gefühle der Seemänner.
Auf ein Bühnenbild verzichtet Matthias Koch. Die Schauspieler erzeugen die Bilder in den Köpfen der Zuschauer. Sie stellen Regen mit Wasser aus der Flasche, Gewitter mit einem Metallblech und Wind mithilfe einer Windmaschine her. Der Wal wird durch seidene Vorhänge ersetzt, um der Fantasie der Zuschauer freien Lauf zu lassen. Die Kostüme, die auch Matthias Koch ausgesucht hat, sind passend und nach einer Weile mit Blut verschmiert.
Es gibt keine feste Rollenverteilung. Kapitän Ahab wird von den acht Männern synchron gesprochen. Hin und her schwankend und zum Teil unbekleidet bewältigen die Schauspieler ihre Rolle. Damit sie sich nicht erkälten und nicht ausrutschen, müssen sie sich mehrmals umziehen und das vor dem Publikum, da sie allesamt fast durchgängig tätig sind. Was man nicht sieht, ist die Angst und die Selbstüberschätzung der Seemänner.
Die pausenlosen 150 Minuten sind gut durchzuhalten, da es oft lustige Stellen gibt. Daher auch für Jugendliche zu empfehlen.
Pauline Schreiber & Ines Tutic
Niels-Stensen-Gymnasium, 8c