Der Anfang des Stücks „Oskar und die Dame in Rosa“ nach einer Erzählung von Eric Emmanuel Schmitt ist sehr gut gestaltet. Schöne Musik ist zu hören, während auf der Leinwand im Hintergrund ein Wirbel aus Briefen gezeigt wird. Puppe Oskar sitzt vor der Leinwand. „Lieber Gott, ich möchte dich um eine Erklärung bitten. Werde ich wieder gesund?“, schreibt er auf ein Papier. Das soll sein erster Brief an Gott werden.
Der zehnjährige Oskar ist unheilbar an Leukämie erkrankt und wohnt in einem Krankenhaus. Er belauscht ein Gespräch zwischen seinem Arzt Dr. Düsseldorf und seinen Eltern. Da erfährt Oskar, dass die Ärzte nichts mehr für ihn tun können.
Oskar ist ein lebensfroher Junge und sehr traurig über diese Nachricht. Außerdem findet er seine Eltern feige. Denn nach dem Gespräch sind sie nicht zu ihm gekommen, sondern nach Hause gefahren.
Auf seiner Station kümmert sich eine alte Dame in einem rosafarbenen Kittel um ihn. Sie wird von Oskar Oma Rosa genannt. Oma Rosa weiß, dass Oskar niemals älter als zehn werden wird. Er wird niemals ein richtiges Leben führen. Sie denkt sich zusammen mit Oskar aus, dass er jeden Tag zehn Jahre älter wird und überredet ihn, dass er Briefe an Gott schreiben soll. In denen soll er all diese Probleme beschreiben.
Die Puppenspieler Heike Klockmeier (Ambrella Figurentheater) und Detlef Heinichen (Theatrium Steinau) sind auf der Bühne zu sehen. Sie haben ihre Arme in denen der Puppen. Die Hände der Spieler sind also auch die Hände der Puppen. Am Anfang ist das etwas verwirrend. Doch man gewöhnt sich relativ schnell daran, dass da noch Menschen auf der Bühne stehen. Dass die Oma von einem Mann gesprochen wird, ist am Anfang ebenfalls verwirrend. Doch auch daran gewöhnt man sich schnell, bis man den Eindruck hat, dass die Stimme von Detlef Heinichen richtig gut zu der alten Dame passt.
Die Musik und der Hintergrund der Bühne sind an allen Stellen sehr passend und schön. Die Puppen sind sehr toll gebaut. Obwohl sich die Mimik des Gesichts nicht verändert, hat man das Gefühl, dass Oskar und Oma Rosa bei traurigen Stellen trauriger gucken als bei lustigen Szenen.
Das Beste war, dass die Puppenspieler und alle anderen, die bei dem Stück mitgewirkt haben, das ernste Thema so gut und kindgerecht umsetzten konnten.
Schön wäre es, wenn vor Beginn des Stückes einmal kurz für das Publikum erklärt würde, was Leukämie ist. Das wunderbare Theaterstück, das im Fundus Theater im Rahmen des Kindertheatertreffen 2020 zu sehen war, ist auf jeden Fall empfehlenswert!!!
Marlene S., 12 Jahre