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Ratte Rudi geht von Bord

Das Schiff
Soll man sich aufs Wasser wagen? - Ratte Rudi (Frank Roder) und Kobold Konstantin (Felix Oliver Schepp)

Soll man sich aufs Wasser wagen? – Ratte Rudi (Frank Roder) und Kobold Konstantin (Felix Oliver Schepp)

Text: Angela Dietz / Foto: Stagephotographers

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, Schiffsratte Rudi und Kobold Konstantin im ersten Kindermusical auf dem Schiff am Nikolaifleet. Beklagt in der Inszenierung für Kinder ab sechs Jahren Rudi die Dosenbohnenmonotonie auf dem alten Schrottkahn, kann Konstantin sich die Welt noch im finstersten Moment ganz bunt erträumen: „Einmal auf einer Walfontäne reiten.“

Mit schönster End- und Stabreimerei in den Songtexten von Michael Frowin und Benedikt Eichhorn – „das Geknalle macht dich malle, Getöse, Geknarre macht mich alle“ – streiten und spielen Frank Roder als missmutiger Rudi und Felix Oliver Schepp als fröhlicher Konstantin. Am Ende, nach einer Reihe von Songs quer durch die Popmusikstile – von Funk und schnellem Swing über Ballade und Umtata bis Reggae – sind sie „unvorstellbar wunderbar“ Freunde.

Den beiden zuzuschauen, wie sie versuchen, ihre Eigenarten zu behaupten und ihre Macken zu vertuschen, macht viel Spaß. Der Kobold mit den grünen Strubbelhaaren kann nicht schwimmen, obwohl er eine lange Ahnenreihe von Schiffsklabautermännern hinter sich weiß. Die Schiffsratte mit den gelben Brillengläsern war noch nie an Land und fürchtet sich, den ollen Kutter zu verlassen, der aus Konstantins Sicht nur noch eine leere Wanne ist.

Bewundernswert, wie die Schauspieler in der Regie von Michael Frowin den kleinen Bühnenraum voller Spielfreude nutzen. Musikalisch könnten die ansonsten sehr schönen Songs noch etwas mehr Power vertragen. Anrührend anzusehen ist das Ende von „Ratte Rudi geht von Bord“, das selbstverständlich nicht verraten wird.

Weitere Aufführungen: 30.10., 27.11., 4.12., 11.12., 18.12. und 26.12., jeweils 15 Uhr,
Das Schiff, Nikolaifleet, Holzbrücke 2 

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